Geht es nach dem Willen englischer Gewerkschafter, wird die Produktion in den britischen Werken Oxford, Hams Hall und Swindon in den nächsten Wochen nicht in geordneten Bahnen verlaufen. Die Arbeitnehmer-Vertreter haben zu Streiks gegen die BMW Group aufgerufen und wollen damit gegen eine Änderung der Altersvorsorge-Programme der Münchner protestieren. Die bisherigen Regelungen sollen nach dem Willen der BMW Group auslaufen und durch weniger attraktive Programme ersetzt werden.
Die Gewerkschaft Unite will gegen diese Verschlechterung für ihre Mitglieder und alle anderen Arbeiter des britischen “Production Triangle” mit mehreren 24-Stunden-Streiks vorgehen. An insgesamt acht Tagen sollen die Bänder demnach für 24 Stunden still stehen, an den übrigen Tagen sollen keine Überstunden geleistet werden. Generell sollen die Mitarbeiter in Großbritannien laut Handelsblatt in den nächsten Tagen lediglich “Dienst nach Vorschrift” ohne überdurchschnittlichen Einsatz leisten.
Beginnen sollen die Streiks am 19. April, bis dahin hat die BMW Group offenbar die Chance für eine Beilegung des Streits. Zum Auftakt des geplanten Streiks soll an allen drei Standorten – Oxford, Hams Hall und Swindon – die Arbeit niedergelegt werden, was nicht nur die Marke MINI treffen würde: Im Motorenwerk Hams Hall werden auch Motoren für BMW-Modelle gebaut, insgesamt rund 250.000 Stück pro Jahr.
Die künftige Produktion in England war erst vor wenigen Wochen aus Münchner Sicht mit einem Fragezeichen versehen worden. Durch den Brexit sei derzeit keine Planungssicherheit bezüglich der Möglichkeiten zum Export von in Oxford gebauten Fahrzeugen vorhanden. Vor diesem Hintergrund wird offenbar auch darüber nachgedacht, die Produktion des kommenden MINI E auf dem europäischen Festland statt im Mutterland der Kleinwagen-Marke durchzuführen.