Aus Münchner Sicht ist der neue BMW 6er GT die größte Neuvorstellung des Jahres 2017 – zumindest bezogen auf die Länge des Fahrzeugs. Der Nachfolger des aktuellen 5er GT nutzt den langen Radstand der nur in China angebotenen 5er Langversion und wird die Fünf-Meter-Marke knapp überbieten. Damit bringt er beste Voraussetzungen für eine elegantere Dachlinie mit, die den Aufstieg des Konzepts in die 6er-Reihe rechtfertigen und den größten Kritikpunkt an der ersten Generation beseitigen soll: Viele potenzielle Kunden konnten sich mit dem Heck-Design nicht anfreunden, obwohl sie von der Idee des Gran Turismo überzeugt waren.
Mit dem BMW 6er GT 2017 sollen diese Probleme der Vergangenheit angehören, wofür man in München auch Opfer bringt: Der Kofferraum fällt ein paar Liter kleiner als bisher aus, soll aber weiterhin mehr als genügend Platz für Gepäckstücke bieten. Gemeinsam mit der Entscheidung für etwas mehr Länge und eine etwas flachere Dachlinie sorgt dieser im Alltag kaum relevante Punkt dafür, dass der Heck-Abschluss erheblich dynamischer und damit auch gefälliger als bisher gezeichnet werden kann.
BMW 6er GT 2017: Starke Tarnung versteckt das deutlich eleganter gezeichnete Gran Turismo-Heck
Wenige Monate vor dem Marktstart im September wird auch der Blick auf die Motorenpalette immer konkreter. Den Einstieg markiert dabei wie erwartet der BMW 620d GT, der als erster BMW 6er ab Werk mit einem Vierzylinder-Motor ausgerüstet sein wird. Ebenfalls mit vier Zylindern geht der BMW 630i GT an den Start, alle übrigen zum Marktstart erhältlichen Modelle werden von Reihensechszylinder-Motoren angetrieben. Mit leichter Verzögerung dürfte der BMW M650i GT mit V8-Biturbo die Motorenpalette nach oben abschließen.
Zwischen Vier- und Achtzylinder platziert BMW mehrere Modelle mit sechs Zylindern in Reihe, wobei der BMW 630d GT zumindest in Europa die Hauptrolle spielen wird. Weltweit betrachtet wird hingegen der BMW 640i GT mit B58-Motor das voraussichtlich meistverkaufte Modell darstellen, schließlich interessieren sich die Kunden in den USA und China weiterhin nicht für Diesel-Motoren. Unseres Wissens noch nicht final bestätigt ist der BMW M650d GT mit Quadturbo-Diesel, aus technischer Sicht spricht aber nichts gegen ein entsprechendes Angebot.
Eine mit Sicherheit verfügbare Alternative für Spritsparer werden hingegen die Plug-in-Hybride von BMW iPerformance sein. Schon kurze Zeit nach dem Marktstart wird der BMW 630e GT mit Vierzylinder-Benziner und Elektromotor angeboten, später könnten 640e und 650e mit mehr Leistung das Programm ergänzen. Unabhängig von der Leistungsklasse kommen alle Plug-in-Hybride der näheren Zukunft mit rund 50 Kilometern elektrischer Reichweite und einem EU-Normverbrauch von etwa 2,0 Liter auf 100 Kilometer.