Das neue Audi RS 5 Coupé auf dem Genfer Autosalon 2017 ist ein klares Statement: An den klassischen Streitigkeiten um die meisten PS oder das stärkste Auto der Klasse hat man in Neckarsulm keinerlei Interesse. Mit 450 PS ist der neue Mittelklasse-Sportler der Audi Sport GmbH exakt so stark wie sein Vorgänger, obwohl unter der Haube nicht weniger als eine Revolution stattgefunden hat: Der bisherige Hochdrehzahl-V8 wurde wie erwartet in Rente geschickt, seinen Platz nimmt ein sparsamerer V6-Biturbo mit nur noch 2,9 Liter Hubraum ein.
Mit 600 Newtonmeter stellt der aufgeladene Sechszylinder zwar deutlich mehr Drehmoment zur Verfügung als sein Vorgänger, dennoch dürften viele Fahrer des Audi RS 5 auch die eine oder andere zusätzliche Pferdestärke erhofft haben. Im direkten Wettbewerbsumfeld befindet sich der neue RS 5, dessen Technik früher oder später auch ihren Weg in eine Neuauflage des Audi RS 4 finden dürfte, auf Augenhöhe mit BMW M3 und M4 mit Competition Paket. Unangefochtener Spitzenreiter in Sachen Motorleistung bleibt der Mercedes-AMG C 63, der als S-Modell volle 510 PS an die Hinterräder schickt.
Wie üblich bringt der neue Audi RS 5 seine Kraft per Allradantrieb quattro auf die Straße und unterscheidet sich in diesem Punkt von seinen deutschen Rivalen, die beide auf klassischen Hinterradantrieb setzen. Der Sprint von 0 auf 100 gelingt dem traktionsstarken Ingolstädter, der im Vergleich zum gewöhnlichen A5 15 Millimeter breitere Radhäuser hat, in 3,9 Sekunden. Das elektronische Limit der Höchstgeschwindigkeit wird in Kombination mit dem optionalen RS-Dynamikpaket von 250 auf 280 km/h angehoben.
Beim Erreichen der verbesserten Fahrleistungen hilft auch, dass der Audi RS 5 etwas leichter geworden ist: Mit einem Leergewicht von 1.655 Kilogramm ist er zwar weiterhin deutlich schwerer als ein BMW M4, im Vergleich zu seinem Vorgänger sind es aber immerhin 60 Kilogramm weniger. Optional bietet Audi auch ein Carbon-Dach mit sichtbarer Faserstruktur an – ähnlich wie es BMW erstmals für den M3 CSL der Generation E46 angeboten und seitdem zum Markenzeichen vieler M-Modelle entwickelt hat.
Nur gegen Aufpreis kommen auch das Sportdifferenzial für eine optimale Kraftverteilung zwischen den Hinterrädern, die Dynamiklenkung mit RS-spezifischer Abstimmung und das RS Sportfahrwerk plus mit Dynamic Ride Control zum Einsatz. Der Grundpreis von 80.900 Euro wird so weiter in die Höhe getrieben, wenn ein Kunde das volle Fahrdynamik-Programm für seinen Audi RS 5 2017 erwerben möchte. Serienmäßig verteilt der Allradantrieb quattro die 450 PS des Biturbo-V6 im Verhältnis 40:60 zwischen Vorder- und Hinterachse, auch eine Achtgang-Automatik ist im Grundpreis enthalten.
Gleichzeitig mit dem Audi RS 5 Coupé für die Straße wurde in Genf auch gleich der Rennwagen für die DTM 2017 vorgestellt. Der neue Audi RS 5 DTM trägt zwar den gleichen Namen und lehnt sich auch optisch an das Serienfahrzeug an, Gleichteile sucht man aber ebenso vergeblich wie Gemeinsamkeiten beim technischen Konzept: Genau wie alle anderen DTM-Rennwagen der Saison 2017 geht auch der Audi RS 5 nicht mit quattro und V6, sondern mit Hinterradantrieb und V8-Motor an den Start.
Stephan Winkelmann (Geschäftsführer der Audi Sport GmbH): “Das neue Audi RS 5 Coupé ist der Gran Turismo unter den RS-Modellen von Audi Sport. Das High-Performance Coupé verknüpft elegante Ästhetik mit hoher Alltagstauglichkeit. Sein V6-Biturbo ist komplett neu entwickelt und sorgt für deutlich mehr Performance bei höherer Effizienz.”