Wer die Verkaufszahlen von BMW in China betrachtet, sollte hin und wieder einen Blick zurück werfen. Denn dass die Münchner im Januar 2017 erstmals über 50.000 Fahrzeuge in einem Einzelmonat verkaufen konnten, wird im Vergleich mit dem Absatz zu Beginn des Jahrtausends noch viel beeindruckender: Im Jahr 2000 standen nach 12 Monaten 3.797 verkaufte Fahrzeuge in den Büchern, 17 Jahre später ist dieser Wert schon nach dem Januar um mehr als das dreizehnfache übertroffen!
Wie automobil-produktion.de unter Berufung auf die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua meldet, wurden im Janur 2017 bereits 51.345 Einheiten der Marken BMW und MINI in China verkauft. Das Reich der Mitte ist damit nicht nur zum mit Abstand größten Einzelmarkt des Unternehmens aufgestiegen, es hat längst auch eine entscheidende Rolle für den Absatz und das Wachstum eingenommen. Auch zum Jahresauftakt lag das Wachstum in China mit 18,2 Prozent deutlich über dem weltweiten Durchschnitt und trug einen großen Teil zum bisher besten Januar der Unternehmensgeschichte bei.
51.345 Einheiten entsprechen außerdem fast einem Drittel des weltweiten Absatzes, denn der Rest der Welt kam im Januar 2017 zusammen “nur” auf rund 112.000 verkaufte Fahrzeuge. Dass die Münchner in China trotzdem noch Spielraum für weiteres Wachstum haben, zeigt ein Blick auf die Baureihen – denn der meistverkaufte BMW war ausgerechnet der kurz vor seinem Ende stehende 5er, dessen Langversion in China noch mit voller Kapazität gebaut wird. Spätestens wenn Ende des Jahres die Neuauflage der BMW 5er Langversion in den Handel kommt, könnte der Absatz einen weiteren Schub erhalten. Frischen Wind in die Verkaufszahlen soll auch die eigens für China entwickelte BMW 1er Limousine bringen, mit der die Münchner eine große und bisher nicht bediente Zielgruppe für die Marke begeistern wollen.
Für das Gesamtjahr 2017 erwarten die Experten von IHS Automotive einen BMW-Absatz von rund 545.000 Einheiten, aber China würde derartige Prognosen nicht zum ersten Mal knacken. Zwar hat sich das Wachstum auf dem wichtigsten asiatischen Markt in den letzten Jahren deutlich abgekühlt, für Überraschungen sind die Chinesen aber nach wie vor gut: Der Hunger auf Automobile aus dem Premium-Segment boomt allen Bedenken zum Trotz – Mercedes konnte sich im Januar 2017 sogar um fast 40 Prozent steigern!