Nur Stunden nach Mercedes hat auch die BMW Group ihre weltweiten Verkaufszahlen 2016 verkündet – und dabei genau wie die Konkurrenz aus Stuttgart betont, Premium-Marktführer zu sein. Im Grunde genommen sind beide Seiten im Recht, weil sie von unterschiedlichen Zahlen sprechen: Während sich Mercedes korrekterweise als erfolgreichste Premium-Marke bezeichnet, ist die BMW Group der erfolgreichste Anbieter von Premium-Automobilen.
Aus Münchner Sicht dürfte die eigene Sichtweise dennoch nur bedingt Trost spenden, denn trotz des sechsten Rekord-Jahrs in Folge wird man sich kaum über den Verlust des Spitzenplatzes unter den Premium-Marken freuen. Und von einem knappen Ausgang kann beim Blick auf den Premium-Absatz 2016 ebenfalls nicht die Rede sein: Mercedes-Benz verkaufte im vergangenen Jahr 2.083.888 Fahrzeuge seiner Kernmarke, BMW liegt mit 2.003.603 Einheiten klar dahinter. Dass die Münchner 2016 erstmals die Marke von zwei Millionen BMW in einem einzigen Jahr knacken konnten, rückt dabei leider in den Hintergrund.
Dem noch stärkeren Wachstums bei Mercedes-Benz zum Trotz hat man aber auch in München großen Grund zur Freude: Neben den beiden bereits erwähnten Bestwerten beim Absatz von BMW und für die BMW Group insgesamt konnte auch MINI erstmals mehr als 360.000 Fahrzeuge verkaufen und damit das beste Jahr der Markengeschichte vermelden. Gemeinsam konnten BMW und MINI erstmals die Marke von über einer Million verkauften Fahrzeugen auf dem Heimatkontinent Europa knacken.
Einen neuen Bestwert stellen auch die über 62.000 verkauften Fahrzeuge mit elektrischem oder elektrifiziertem Antrieb dar und auch auf zwei Rädern verlief 2016 äußerst erfolgreich: BMW Motorrad verkaufte 145.032 Fahrzeuge und stellte damit ebenfalls einen neuen Rekord auf. Immerhin den zweitbesten Wert in 113 Jahren Firmengeschichte verzeichnete Rolls-Royce, die Engländer verkauften 2016 weltweit 4.011 Automobile der absoluten Luxusklasse und wuchsen dabei um sechs Prozent.
Ihre Rolle als äußerst wichtige Säule des Erfolgs unterstrichen erneut die BMW X-Modelle, die für einen Absatz von 644.992 Fahrzeugen und damit für ein knappes Drittel der BMW-Verkaufszahlen stehen. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dieser Wert einer Steigerung um 22,3 Prozent. Noch etwas stärker hat sich die BMW 2er-Reihe entwickelt, die vom Erfolg der Van-Modelle Active Tourer und Gran Tourer profitiert und 196.183 Kunden (+24,8%) fand. Mit 61.514 Fahrzeugen und einer Steigerung um 69,2 Prozent hat auch der BMW 7er eine starke Performance gezeigt.
Dr. Ian Robertson (Mitglied des Vorstands der BMW AG, zuständig für Vertrieb und Marketing BMW): “Mit dem Ausbau unserer Modellpalette haben wir auch unseren Absatz gesteigert und damit das Jahr 2016 zu unserem bislang erfolgreichsten gemacht. Ungeachtet aller Herausforderungen in einigen Märkten zahlt sich unsere Strategie des global ausgewogenen Absatzes aus, mit der wir unseren weltweiten Absatz Monat für Monat gesteigert haben. Besonders positiv war die Absatzentwicklung unserer elektrifizierten Modelle, von denen wir 2016 über 62.000 Einheiten ausgeliefert haben. Ich bin überzeugt, dass wir diesen Schwung mitnehmen und auch 2017 auf unseren Kurs des profitablen, nachhaltigen Wachstums aufbauen können. Die Einführung neuer Modelle hat eindeutig das Absatzwachstum dieser innovativen Fahrzeuge beschleunigt, und wir freuen uns, dass im November 2016 der einhunderttausendste elektrifizierte BMW auf die Straße gekommen ist. 2016 hat außerdem gezeigt, dass die Elektromobilität in jenen Märkten am schnellsten wächst, die die Entwicklung der Technologie aktiv fördern, indem sie die richtige Mischung aus Kundenanreizen und öffentlicher Ladeinfrastruktur schaffen.”
Peter Schwarzenbauer (Mitglied des Vorstands der BMW AG, zuständig für MINI, BMW Motorrad und Rolls-Royce): “Dieses Rekordergebnis zeigt, dass MINI mit den neuen Cabriolet und Clubman Modellen als seinen stärksten Wachstumstreibern auf dem richtigen Weg ist. Anfang 2017 bringen wir mit dem neuen MINI Countryman eines der wichtigsten Modelle für die Marke auf den Markt. Die elektrifizierte Version folgt im Sommer. Damit schließen wir die Überarbeitung der MINI Modellpalette ab und ich bin überzeugt, dass wir über die kommenden zwölf Monate ein noch stärkeres Absatzwachstum verzeichnen werden.”