Mit zwei offiziellen Erlkönig-Fotos läutet Rolls-Royce die nächste Phase der Cullinan-Entwicklung ein. Erstmals sehen wir das Luxus-SUV in Form eines etwas seriennäheren Prototypen, der bereits einen groben Eindruck von Form und Dimensionen des XXL-Offroaders liefert. Zwar könnte auch dieser weiterentwickelte Erlkönig noch einige Details des späteren Rolls-Royce Cullinan verbergen und uns an einigen Stellen auf eine falsche Fährte locken, wir erhalten aber in jedem Fall den bisher besten Eindruck vom ersten SUV der britischen Edelmarke.
Gut zu erkennen sind charakteristische Rolls-Royce-Merkmale wie der riesige Kühlergrill, die weit oben platzierten Scheinwerfer und die insgesamt beinahe barocke Form. Weitere gut erkennbare Details sind der beheizte Radar-Sensor in der Frontschürze und die Stereo-Kameras im Bereich des Innenspiegels, wie sie in ähnlicher Form auch bei anderen Modellen der BMW Group Verwendung finden. Die Türen sind allem Anschein nach konventionell montiert, anders als bei Phantom oder Ghost handelt es sich also nicht um gegenläufig öffnende Türen – zumindest nicht bei diesem Prototyp.
Der Rolls-Royce Cullinan soll das Programm der Marke im Jahr 2019 um eine Variante bereichern, die für Luxusmarken bis vor wenigen Jahren völlig überflüssig erschien. Der weltweite SUV-Boom hat die Offroader allerdings längst salonfähig gemacht und nicht nur die Entscheider in Goodwood davon überzeugt, dass es einen Markt für Luxus-SUV zu Preisen von über 200.000 Euro gibt.
Das erste SUV der Marke basiert auf der gleichen Aluminium-Architektur, die ab 2018 auch von der nächsten Phantom-Generation genutzt wird. Während das Antriebskonzept der Luxuslimousine noch nicht offiziell kommuniziert wurde, gibt es im Fall des Rolls-Royce Cullinan keine Zweifel: Der Offroader wird serienmäßig mit Allradantrieb ausgeliefert. Zur Entwicklung und Erprobung des Systems soll der Prototyp rund um den Jahreswechsel im skandinavischen Testzentrum Arjeplog aktiv sein, später im Jahr 2017 sind auch umfangreiche Hitze-Erprobungen auf sandigem Untergrund im Mittleren Osten geplant.
Auch wenn es noch keinen offiziellen Ankündigungen zu den Motoren des Project Cullinan gibt, liegt zumindest die Topmotorisierung auf der Hand: Das Luxus-SUV wird in jedem Fall mit V12-Biturbo erhältlich sein, um die Kunden mit einer zum exklusiven Image der Marke passenden Kraftquelle verwöhnen zu können. Ob es unterhalb des Zwölfzylinders auch kleinere Einstiegsmotorisierungen geben wird, bleibt abzuwarten.