Vor acht Jahren gehörte der MINI E zu den Wegbereitern des BMW i3, doch auf einen in Großserie gebauten MINI mit elektrifiziertem Antrieb warten die Fans der Marke bis heute vergeblich. 2017 ist diese Wartezeit endlich beendet, denn dann kommt der neue MINI Countryman F60 auch als Plug-in-Hybrid auf den Markt. Schon jetzt werfen MINI-Chef Sebastian Mackensen und Baureihenleiter Peter Wolf einen gemeinsamen Blick auf den kommenden Spritsparer und bestätigen damit offiziell, dass der PHEV-Countryman in Arbeit ist.
Der erste Plug-in-Hybrid von MINI nutzt genau wie alle anderen Countryman-Varianten die BMW UKL-Architektur, auf deren Basis auch schon zwei elektrifizierte Serien-BMW an den Start gegangen sind: Nach BMW 225xe Active Tourer und dem nur in China erhältlichen BMW X1 xDrive25Le wird der MINI Countryman E bereits das dritte UKL-Auto, dessen Reichweite sich an der Steckdose vergrößern lässt.
Zwar äußert sich MINI derzeit noch nicht konkret zur Technik, aber vieles spricht für eine starke Orientierung am Antriebsstrang des BMW 225xe Active Tourer. Dazu passt auch die Ankündigung, dass es im ersten Plug-in-Hybrid der Marke nicht in erster Linie um Effizienz gehen, sondern der Fahrspaß im Vordergrund stehen soll: Falls MINI die gleiche Kombination aus Dreizylinder-Benziner und Elektromotor nutzt, würde sich die Systemleistung von 224 PS praktisch auf Augenhöhe mit den aktuellen John Cooper Works-Modellen bewegen.
Die Klappe, hinter der sich der Stromanschluss zum Aufladen der Lithium-Ionen-Batterie verbirgt, versteckt MINI im Bereich der Side Scuttles im vorderen Kotflügel. So ist der Prototyp zwar anhand seiner Aufkleber leicht als “Hybrid Test Vehicle” zu erkennen, das spätere Serienfahrzeug dürfte sich aber kaum von den konventionell angetriebenen Varianten unterscheiden. Im Innenraum sieht die Sache ein wenig anders aus, denn hier weist neben der völligen Ruhe nach dem Motorstart auch eine Leistungsanzeige auf den elektrischen Antrieb hin – sie ersetzt den klassischen Drehzahlmesser und informiert unter anderem darüber, wann sich der starke Verbrennungsmotor als Unterstützung der E-Maschine hinzuschalten wird.
Für die meisten Situationen des Stadtverkehrs reichen die voraussichtlich 88 PS des die Hinterräder antreibenden Elektromotors allerdings völlig aus, im Max eDrive-Modus sind sogar Geschwindigkeiten bis 125 km/h ohne Einsatz des Benziners möglich. Auch die übrigen Fahrmodi Auto eDrive und Save Battery entsprechen offenbar dem von BMW bekannten Konzept und dürften keine unnötigen Fragen aufwerfen.
Sebastian Mackensen (MINI Markenchef): “Mit diesem Modell wollen wir MINI Fans vom Hybrid-Antrieb überzeugen und wir wollen alle, die schon Hybrid- Erfahrung gesammelt haben, mit MINI Feeling begeistern. In einem Hybrid-Modell von MINI muss auch die Elektromobilität intensiv erlebbar sein. Und das bedeutet, dass vollelektrisches Fahren nicht nur bis 30 oder 40 km/h möglich ist, sondern auch jenseits des Stadtverkehrs.”
Peter Wolf (MINI Baureihenleiter) “Am Prinzip der Fahrwerkstechnik ändert sich gegenüber den herkömmlich angetriebenen Modellvarianten nichts und der Abstimmung kommt das Hybrid-Konzept sehr zugute. Sobald die Gefahr von Antriebsschlupf entsteht, wird einfach der zweite Motor aktiviert, um zusätzliche Traktion beim Anfahren oder präzises Einlenken in Kurven zu gewährleisten.”