Eigentlich war der BMW M3 Pickup aus dem Jahr 2011 nicht viel mehr als ein erweiterter Aprilscherz. Klar, in erster Linie brauchte die Garchinger M GmbH ein zeitgemäßes Fahrzeug für den Transport von etwas sperrigeren Gütern, die nicht gleich einen klassischen Lkw notwendig machen: Der bisher eingesetzte Pickup-Truck auf Basis eines 3er E30 war nach einem Vierteljahrhundert im Dienst doch ein wenig in die Jahre gekommen.
Doch aus dem BMW M3 Pickup hätte durchaus auch mehr werden können, denn schon wenige Tage nach der Vorstellung am 1. April gab es erste Anfragen zahlungskräftiger Interessenten – diese hatten den Aprilscherz durchaus verstanden, konnten aber nur kurz darüber lachen. Die Idee, tatsächlich einen BMW M3 Pickup in der eigenen Garage stehen zu haben, war offenbar äußerst verlockend. In Garching hielt man von derartigen Plänen allerdings wenig, entschied sich zur Absage aller Anfragen und machte den E93-Umbau mit offener Ladefläche so zum Unikat.
Genau wie beim Original von 1986 diente auch 25 Jahre später ein BMW 3er Cabrio als Grundlage für den Umbau. Die beim Cabrio ohnehin vorhandenen Verstärkungen der Karosserie waren und sind ideal, um dem BMW M3 auch im Pickup-Einsatz zusätzliche Stabilität zu verleihen. Auf eine Umrüstung der Kotflügel wurde beim Ur-Pickup verzichtet, doch auf den 192 PS starken Motor des Italo-M3 wurde der Power-Lastesel der M GmbH sofort umgerüstet. Etwas später wurde die in Deutschland übliche 2,3-Liter-Maschine des BMW M3 E30 nachgerüstet.
Beim Nachfolger profitierte BMW M von den gemachten Erfahrungen und konnte den BMW M3 Pickup so zu einem noch besser nutzbaren Arbeitstier machen. Anders als bei der ersten Generation lässt sich die Heckklappe öffnen und erlaubt so eine provisorische Verlängerung der Ladefläche, Verzurrösen erleichtern die Ladungssicherung erheblich. Beide Modelle verfügen übrigens über ein herausnehmbares Targa-Dach, das bei schönem Wetter zur Fahrt unter freiem Himmel einlädt.
An eine Straßenzulassung wurde anders als beim ersten Pickup ebenfalls gedacht, weshalb sich das Unikat auch für Transporte zwischen verschiedenen Standorten eignet. Als Basis diente übrigens auch 2011 kein M3, sondern ein BMW 330i Cabrio der Generation E93, das im Zuge des Umbaus zum Pickup-Truck komplett auf den M3-Stand umgerüstet wurde.