Premium-Absatz August 2016: Mercedes lässt BMW hinter sich

News | 17.09.2016 von 6

Premium-Absatz im August 2016: Mercedes dominiert den Premium-Markt, BMW und Audi können aber ebenfalls neue weltweite Absatz-Rekorde vermelden.

Alles wie gehabt und wiederum neue Rekorde – so könnte man zunächst die Kurz-Betrachtung der weltweiten Verkaufszahlen der drei deutschen Premiumanbieter für den August 2016 umreissen. Bei genauerer Analyse der Absatz-Zahlen von Audi, BMW und Mercedes wird jedoch klar, dass der Dominator im August ganz klar aus Stuttgart kam. Daimler bewegte sich auch im August 2016 – der gewöhnlich aufgrund urlaubsbedingt eingeschränkter Produktionskapazitäten gegenüber den Vormonaten stark abfällt – auf unverändert hohem Absatzniveau. Und dies galt sowohl in absoluten Zahlen wie in relativen Veränderungen.

Dieses Tempo konnten Audi und BMW im August 2016 nicht mitgehen – gleichwohl konnte auch aus Ingolstadt und München der jeweils beste August-Absatz aller Zeiten reported werden. Dennoch – Premiumleader war auch im August die BMW Group. Daimler rückte aber im Monat bis auf knapp 9.000 Einheiten heran und lag – nur auf die Kernmarken bezogen – im August klar vorn. Der Absatz entwickelte sich im August 2016 wie folgt:

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Bezüglich der Kernmarken dürfte nach zwei Dritteln des Jahres auch das Rennen um den Spitzenplatz gelaufen sein. Den Rückstand von ca. 45.000 Einheiten wird BMW gegenüber Mercedes nicht mehr aufholen können – und eine weitere Vergrößerung des Gaps ist nicht ausgeschlossen.

Und mit umgedrehten Vorzeichen wird die BMW Group bei den Herstellern zum Jahresende 2016 wohl rund 200.000 Einheiten vor Daimler liegen. In beiden Betrachtungsweisen wird wiederum Audi gegenüber Jedem der Vorgenannten weiter deutlich an Boden verlieren. Alles also eitel Sonnenschein bei Daimler und BMW? Nun – da müssen schon Einschränkungen gemacht werden:

BMW muss sich schon die Frage stellen lassen ob man – freilich bereits vor mindestens 2 bis 3 Jahren so entschieden – die Produktzyklen mit besonderem Fokus auf das Jubiläumsjahr 2016 glücklich geplant hat. So stand und steht im laufenden Jahr insbesondere keine absatzrelevante Neueinführung oder Baureihenerneuerung auf dem Programm. In Anbetracht von rund einem dutzend Baureihen war es schon eher eine ‘Kunst’, das Jahr ohne Neuanlauf zu planen (wenn man einmal den 5er außen vor lässt, dessen Vorstellung im Oktober für 2016 nicht mehr Absatzrelevant ist).

Daimler hat sich eine derartige Nullrunde nicht genehmigt – ganz im Gegenteil wurden mit E-Klasse und GLC zwei wichtige Baureihen erneuert bzw. erweitert. Kritisch ist jedoch, und dies trotz des per August um mehr als 12 Prozent beschleunigten Wachstums, die Entwicklung bei den klassischen und ertragsstarken Baureihen C-, E- und S-Klasse zu sehen. Dort stagniert die noch junge C-Klasse, während hingegen E- und S-Klasse mit deutlich zweistelligen Verlusten arg zu kämpfen haben. Hingegen stammen rund 90 Prozent (oder 140.000 Einheiten) des gesamten Daimler-Wachstums aus den SUV-Verkäufen. Diese Entwicklung dürfte – in Anbetracht der verbrauchsintensiveren SUV-Fahrzeuge – schon relativ kurzfristig deutliche Folgen für die Erreichung der ab 2020 gültigen Abgas-Grenzwerte mit sich bringen.

Und warum bemerken wir Nichts zu Audi – einfach deswegen, weil die Ingolstädter bis auf Weiteres aus dem Rennen um die Spitze raus sind und das mittlerweile wohl auch selbst eingesehen haben. Nach jahrelang anhaltendem, starkem Wachstum kommt für jedes Unternehmen die Phase des Durchschnaufens und insofern ist das, was jetzt gerade in Ingolstadt passiert, ein ganz normaler Abschnitt im Entwicklungszyklus eines Unternehmens.

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