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Handelsblatt: BMW-Chef Krüger plant Elektro-Angriff auf Tesla

BMW-Chef Harald Krüger plant laut Handelsblatt einen umfassenden Strategie-Wechsel und will mit einer Serie neuer Produkte Tesla ins Visier nehmen. In erster Linie geht es dabei um eine Elektrifizierung von wichtigen Baureihen wie dem BMW 3er, die bisher nicht mit Elektroantrieb angeboten werden. Ähnliche Gerüchte gab es bereits vor einigen Wochen, schon damals haben wir auf die damit verbundenen Technik- und Packaging-Probleme eines Elektro-3ers hingewiesen.

Das Handelsblatt beruft sich in seinem Bericht auf nicht näher benannte Konzernkreise und will erfahren haben, dass Krüger seine neue Strategie schon Ende September dem Aufsichtsrat präsentieren möchte. In der öffentlichen Wahrnehmung hat der BMW-Elan in Sachen Elektromobilität zuletzt nachgelassen, denn seit dem Marktstart des BMW i3 im Jahr 2013 haben die Münchner kein neues Elektroauto vorgestellt oder auch nur konkret angekündigt.

Zwar wurde die Flotte von BMW eDrive-Modellen mit Plug-in-Hybrid-Antrieb deutlich ausgebaut und umfasst mittlerweile Angebote in fast allen Fahrzeugklassen, bei reinen Elektroautos bleibt der i3 aber weiterhin das einzige Angebot. Das Reichweiten-Update 2016 mit leistungsfähigerem Akku sorgte zwar für eine deutlich gesteigerte Nachfrage, als neues Modell wird die Modellpflege aber naturgemäß nicht wahrgenommen. Die einzige konkrete Ankündigung für ein weiteres Elektroauto ist bisher der BMW iNext, der 2020 auf den Markt kommen soll und dann auch i5 heißen könnte.

Sollte BMW nun tatsächlich das Angebot klassischer Baureihen mit reinem Elektroantrieb in Erwägung ziehen, könnte sich die Aufstellung in vergleichsweise kurzer Zeit dramatisch verändern. Allerdings ist das Angebot eines BMW 3er mit Elektroantrieb in der Praxis weniger leicht zu realisieren als in der Theorie, schließlich haben die unterschiedlichen Antriebskonzepte sehr verschiedene Anforderungen an ein optimales Fahrzeug-Layout.

Für welchen Weg sich BMW-Chef Krüger und der Aufsichtsrat in den nächsten Monaten entscheiden, bleibt daher eine spannende Frage – auch für die Wettbewerber aus Wolfsburg und Stuttgart, die für die nächsten Jahre einen massiven Ausbau ihrer Elektroauto-Palette angekündigt haben. Vor diesem Hintergrund wäre auch der mögliche Strategiewechsel bei BMW nicht nur als Angriff auf Tesla zu verstehen, sondern natürlich auch als Reaktion auf die Pläne der Wettbewerber. Aus Münchner Sicht wäre es fatal, wenn man in der öffentlichen Wahrnehmung künftig nicht mehr in der ersten Reihe der Elektromobilität spielen würde.

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