Nach mehr als 115.000 Exemplaren des BMW Z4 E89 wurde die Produktion des Roadsters im Werk Regensburg am 22. August offiziell beendet. Etwas mehr als sieben Jahre nach dem Auftakt hat die zweite Z4-Generation das planmäßige Ende ihres Lebenszyklus erreicht. Auch wenn die Arbeiten am Nachfolger seit einigen Monaten vorangetrieben werden, stehen Roadster-Fans nun rund eineinhalb Jahre ohne ein entsprechendes Angebot aus München bevor: Erst zur Cabrio-Saison 2018 wird der gemeinsam mit Toyota entwickelte BMW Z4 G29 die Nachfolge antreten.
Beim letzten BMW Z4 E89 handelt es sich um einen Z4 sDrive35is in Valencia Orange Metallic, zum Finale wurde also das 340 PS starke Topmodell mit doppelt aufgeladenem Reihensechszylinder gebaut. Der letzte BMW Z4 markiert damit auch den letzten neuen BMW, der mit einer Variante des N54-Motors vom Band gelaufen ist – in anderen Baureihen wurde der Motor schon vor Jahren durch den sparsameren N55 ersetzt, der seinerseits inzwischen durch den Baukastenmotor mit dem internen Kürzel B58 abgelöst wird.
Nachdem der BMW Z4 E89 vom Marktstart im Sommer 2009 bis zum Herbst 2011 ausschließlich mit Reihensechszylinder angeboten wurde, wurden die Saugmotoren der Modelle sDrive23i und sDrive30i durch die aufgeladenen Vierzylinder sDrive20i und sDrive28i ersetzt. Im Gegensatz zu seinen beiden wichtigsten Wettbewerbern wurde der BMW Z4 nie mit einem Diesel-Motor verkauft, diese strategische Entscheidung dürfte den Verkaufszahlen in Europa zumindest nicht geholfen haben.
Auch einige andere strategische Maßnahmen haben den Z4-Machern nicht nur neue Freunde eingebracht: Im Gegensatz zur ersten Generation war der Z4 E89 ausschließlich mit einem dreiteiligen Metall-Klappdach erhältlich, weder eine Variante mit klassischem Stoffverdeck noch ein charakteristisch gezeichnetes Z4 Coupé mit permanent geschlossenem Dach wurden bei der zweiten Generation angeboten.
Dass sich die Z4-Entwickler beim Fahrwerk der zweiten Generation stärker an den Komfort-Qualitäten eines Mercedes SLK als an der Dynamik eines Porsche Boxster orientierten, stieß so manchem Besitzer der ersten Z4-Generation ebenfalls sauer auf und brachte dem E89 zu Beginn seiner Bauzeit den wenig schmeichelhaft gemeinten Beinamen ZLK ein. Folgerichtig war die Entscheidung, auf das Angebot eines BMW Z4 M zu verzichten.
Dass man am Steuer des Zweisitzers mit seiner tiefen und weit nach hinten versetzten Sitzposition, der scheinbar endlos langen Motorhaube und den kräftigen Motoren dennoch jede Menge Fahrspaß erleben konnte, steht dabei nicht zur Debatte und hat auch der von manchem Kritiker wenig geliebten Generation E89 viele Fans gesichert.