100 Jahre nach Gründung des Unternehmens wurde vor wenigen Tagen der letzte BMW mit einer E-Nummer gebaut. Der Entwicklungscode begleitete die Automobile aus München seit 1968 und ist für viele BMW-Freunde seit fast einem halben Jahrhunderti untrennbar mit der Marke verbunden. Egal ob frühe Modelle wie der intern E3 genannte BMW 2500 von 1968 oder der bis zum 22. August 2016 gebaute BMW Z4 E89, für viele Kunden war ihr Auto stets eng mit der jeweiligen BMW E-Nummer verknüpft.
Nachdem die BMW E-Nummern für rund 30 Jahre unterhalb der 50 blieben, ging es nach der Jahrtausendwende Schlag auf Schlag. Verantwortlich für die neue Taktzahl war eine neue Logik bei der Baureihen-Benennung, denn zuvor sorgten neue Karosserievarianten nicht zwingend auch für eine neue E-Nummer: Während beispielsweise die Nummer E36 in den 1990er-Jahren für insgesamt sieben nur durch einen dahinter gesetzten Schrägstrich getrennte Varianten stand und zur Überbezeichnung für 3er Limousine, Touring, Coupé, Cabrio und Compact sowie Z3 Roadster und Coupé wurde, erhielt nun jede Variante ihr eigenes Kürzel. Auch die höchste für ein Serienfahrzeug vergebene E-Nummer ist das Resultat dieser neuen Logik, denn das BMW 3er Cabrio E93 wäre früher lediglich eine Untervariante der Baureihe E90 gewesen und hätte keine eigene E-Nummer erhalten.
Frühzeit der E-Ära: BMW E3-Produktion in München 1970
BMW E-Nummern: Z4 E89 beendet E-Ära im August 2016
Die häufigere Nutzung neuer E-Nummern hat in den letzten Jahren nicht nur zur Notwendigkeit geführt, den ursprünglich als Abkürzung für Entwicklungscode genutzten Buchstaben E bei jüngeren Modellen durch das F zu ersetzen, größere Lücken zwischen den genutzten Zahlen und eine eigene Kennziffer für die M-Modelle haben Ende 2015 auch schon zum Marktstart des ersten G-Modells geführt: Der aktuelle 7er heißt in seiner gewöhnlichen Variante G11, die Langversion trägt die interne Bezeichnung G12.
Nachdem der Buchstabe E für mehr als vier Jahrzehnte genutzt werden konnte, wurde der Nachfolger des Buchstaben F somit schon sieben Jahre nach dessen Debüt eingeführt. Mit den internen Kürzeln I01 und I12 für die Modelle i3 und i8 hat die Submarke BMW i außerdem schon den nächsten Buchstaben in Beschlag genommen.
Unter dem Dach der BMW Group wurden in den letzten Jahren auch andere Buchstaben für die Modelle der übrigen Marken verwendet. So trugen die in München entwickelten MINI-Modelle zunächst das Kürzel R und eine zweistellige Zahl dahinter, die jüngsten Modelle auf Basis der BMW UKL-Architektur nutzen hingegen den Buchstaben F. Auch bei der Luxusmarke Rolls-Royce wurden seit der Übernahme durch BMW interne Entwicklungscodes wie RR1 vergeben, zweistellige Zahlen sind aber auch hier nur eine Frage der Zeit. Vergleichsweise unbekannt ist die Nutzung des Buchstabens M, der für Modelle der nur in China angebotenen Marke Zinoro genutzt wird.