Man muss schon mindestens zwei Mal hinsehen, um das BMW 3er GT Facelift 2016 wirklich zu erkennen. Im Fall des für unsere erste Fahrt zur Verfügung gestellten Fahrzeugs liefert der Schriftzug am Heck eine gewisse Hilfestellung, denn das Kürzel 340i war für den Gran Turismo bisher nicht verfügbar. Abgesehen vom Modellschriftzug bleibt die Modellpflege aber gut versteckt und beschränkt sich auf ein neues Innenleben von Scheinwerfern und Rückleuchten sowie dezent überarbeitete Schürzen an Front und Heck.
Etwas tiefgreifender als das weitgehend unveränderte Design wurde die Technik des BMW 3er GT in Angriff genommen, dennoch will der Gran Turismo weiterhin mit den gleichen Stärken punkten wie vor dem Facelift. Im Vergleich zur Limousine ist der GT 19 Zentimeter länger und profitiert dabei vom 11 Zentimeter längeren Radstand der chinesischen 3er Langversion. Sieben Zentimeter mehr Beinfreiheit im Fond sorgen für üppige Platzverhältnisse in der zweiten Reihe, außerdem bietet der Gran Turismo mit 1.600 Litern sogar etwas mehr Kofferraumvolumen als der 3er Touring. Mindestens so wichtig wie das Raumangebot ist vielen Kunden aber auch die Sitzposition, die sechs Zentimeter höher als bei der Limousine ausfällt, dadurch Ein- und Ausstieg erleichtert und zudem für etwas mehr Übersicht im Verkehrsgeschehen sorgt.
BMW 340i GT: Neuer Top-Benziner zum 3er GT Facelift
In Deutschland steht der Gran Turismo für 17 Prozent aller verkauften 3er, an diese Werte soll der BMW 3er GT auch in der zweiten Hälfte seines Lebenszyklus anknüpfen. Weltweit wurden seit dem Marktstart vor rund drei Jahren 140.000 Exemplare verkauft, was die große Nachfrage nach dem zu Beginn häufig mit etwas Skepsis betrachteten Konzept bestätigt.
Zum Facelift hatten die Entwickler folglich nur wenig Anlass zu großen Veränderungen und beschränkten sich folgerichtig auf einige Detail-Verbesserungen. Die Modelle 320i, 330i, 340i und 325d gehen deshalb mit neuen Motoren und gesteigerter Effizienz an den Start, im Innenraum sollen einige kleinere Veränderungen mehr Wertigkeit und Premium-Flair vermitteln. Den mit Abstand größten Schritt geht dabei das Infotainment-System, das mit einem neuen Display ausgestattet und auf das neue iDrive-Design mit Hauptmenü in Kachel-Optik umgestellt wurde.
Auf unserer ersten Fahrt mit dem BMW 3er GT Facelift konnten wir uns außerdem einen ersten Eindruck vom neuen BMW Connected 2016 machen, das den Fahrer künftig durch den ganzen Tag begleiten soll. Wenige Minuten vor der geplanten Abfahrt informierte uns das mit dem Fahrzeug vernetzte Smartphone darüber, dass wir bei der aktuellen Verkehrslage demnächst losfahren sollten, um unser Ziel rechtzeitig zu erreichen.
Für das rechtzeitige Erreichen von Zielen aller Art ist der neue BMW 340i GT prinzipiell eine gute Wahl, denn der 335i-Nachfolger baut seine Rolle als stärkster 3er GT mit sieben Prozent mehr Leistung und zehn Prozent weniger Verbrauch weiter aus. Wichtiger als die auf 326 PS gesteigerte Spitzenleistung ist allerdings die Art und Weise, auf die der intern B58 genannte Reihensechszylinder den Gran Turismo antreibt.
Seine 450 Newtonmeter stehen schon bei weniger als 1.400 U/min zur Verfügung und machen es der Achtgang-Automatik denkbar einfach, stets einen passenden Gang zu wählen. Dank indirekter Ladeluftkühlung begeistert der B58-Motor auch in diesem Umfeld mit seiner spontanen Reaktion auf Änderungen der Gaspedalstellung. Wer im Sportmodus unterwegs ist und in rund fünf Sekunden von 0 auf 100 beschleunigt, kann die hervorragende Langstrecken-Eignung des im Vergleich zu Limousine und Touring nach wie vor etwas komfortabler abgestimmten BMW 3er GT schnell vergessen und erleben, was die Mittelklasse aus München seit 40 Jahren zum Marktführer im Premium-Segment macht: Freude am Fahren, im Fall des Gran Turismo mit deutlich mehr Platz zusätzlich garniert.