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BMW V8-Motoren künftig bei Jaguar / Land Rover im Einsatz?

Jaguar Land Rover könnte schon in den nächsten Monaten mit dem Bezug von BMW V8-Motoren beginnen, um die eigenen Premium-Automobile in Zukunft mit effizienten und kraftvollen Triebwerken aus München ausrüsten zu können. Wie Georg Kacher für das Autmobile Magazine berichtet, werden die in indischer Hand befindlichen Traditionsmarken aus England bereits den Nachfolger des aktuellen N63 / S63 erhalten: Der V8-Biturbo wird derzeit gründlich überarbeitet und soll unter anderem im nächsten BMW M5 F90 mit einem auf 4,0 Liter reduzierten Hubraum und einigen weiteren Modifikationen zum Einsatz kommen.

In aktuellen Modellen leisten die BMW V8-Triebwerke N63 und S63 zwischen 450 und 600 PS, an dieser Leistungsregion soll sich nach unseren Informationen auch in der kommenden Version nichts verändern. Während die Leistungsregionen unterhalb von 450 PS mit dem aufgeladenen Reihensechszylinder B58 abgedeckt werden können, sind am oberen Ende auf absehbare Zeit nicht wesentlich mehr als 600 PS erforderlich.

BMW V8-Motoren bald bei Jaguar / Land Rover im Einsatz?

BMW hat bereits vor mehreren Jahren angekündigt, sich verstärkt als Motoren-Lieferant für andere Autobauer zu öffnen. Durch entsprechende Verträge können aus Münchner Sicht nicht nur Einnahmen erzielt werden, auch die Stückzahlen von zahlreichen Komponenten steigen mit jedem verkauften Motor und begünstigen so niedrigere Einkaufspreise. Insbesondere im Fall der nur in hochpreisigen Automobilen verbauten Achtzylinder könnte die Lieferung an einen Hersteller wie Jaguar / Land Rover, der einen vergleichsweise hohen Anteil seiner Fahrzeuge mit V8-Motoren ausliefert, für eine relevante Erhöhung der Stückzahlen sorgen.

Für einen insgesamt relativ kleinen Hersteller wie Jaguar / Land Rover bietet die mögliche Kooperation mit der BMW Group die attraktive Chance, vergleichsweise günstig an hochmoderne Motoren mit einem weltweit makellosen Image zu kommen. Die Entwicklung entsprechender Motoren im eigenen Haus ist auch aufgrund immer strengerer Abgasvorschriften mit hohen Kosten verbunden, der Einkauf kompletter Triebwerke von einem renommierten Hersteller ist daher für viele kleinere Autobauer früher oder später unumgänglich. Um den eigenständigen Charakter der Motoren zu wahren, ist eine Detail-Anpassung von Soft- und Hardware durchaus denkbar.

Die BMW Group liefert schon heute viele Motoren an verschiedene Hersteller. Ein besonders prominentes Beispiel ist der Vierzylinder-Diesel N47, der in Europa von Toyota eingesetzt wird. Mit BMW-Motoren ausgerüstet werden außerdem mehrere Kleinserien-Hersteller wie Morgan, Bristol Cars oder Karma Automotive, auch für diese Autobauer kommt die Entwicklung eigener Antriebe nicht in Frage. Die Lieferung prestigeträchtiger V8-Motoren an Jaguar, Land Rover und Range Rover würde die bestehenden Kooperationen allerdings klar in den Schatten stellen.

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