Premium-Absatz April 2016: Audi knapp vor Mercedes und BMW

News | 19.05.2016 von 0

Premium-Absatz im April 2016: Audi setzt sich knapp vor Mercedes, BMW folgt mit größerem Abstand. Für das Gesamtjahr 2016 wird China entscheidend sein.

Der Absatzmonat April 2016 endete – durchaus überraschend – mit einem deutlichen Lebenszeichen für den deutschen Premiumhersteller Audi. Die Ingolstädter schlossen den April weltweit – wenn auch nur knapp vor Mercedes – als stärkste Marke ab. Weltweit führender Premiumhersteller war auch im April 2016 die BMW-Group, deren Kernmarke jedoch deutlich langsamer wuchs als die Konkurrenten von Audi und Mercedes.

Und damit, man braucht es fast nicht mehr gesondert zu erwähnen, endete auch der April für jeden der drei deutschen Autobauer mit neuen Absatzrekorden – und beinahe selbstverständlich gilt dies auch für die Verkaufszahlen seit Jahresbeginn. Die Absatzzahlen im und per April 2016 stellen sich im Detail wie folgt dar:

BMW-Audi-Mercedes-April-2016-Premium-Absatz-Vergleich-Verkaufszahlen

Europa erwies sich im April als die stärkste Wachstumsregion für die drei deutschen Wettbewerber. Damit verstärkte sich der seit Monaten anhaltende Trend weiter. Neu ist aber, dass Audi im April in Europa zu den seit Monaten im zweistelligen Prozentbereich wachsenden Münchnern und Stuttgartern aufschließen konnte (+ 9 % in 04/2016). Audi führt dies vor Allem auf die neu eingeführten Modelle A4 und Q7 zurück.

Auch auf dem chinesischen Festland hat Audi im April 2016 wieder deutlich Tritt gefasst und seine Verkäufe um knapp 10 Prozent steigern können. Insbesondere im Land der Mitte erwartet man in Ingolstadt weitere Impulse durch den Verkaufsstart der neuen A4 Langversion, die ab Jahresmitte an den Start gehen wird. Klarer Wachstumskrösus in China ist jedoch weiterhin Mercedes – auch im April wurden die Verkäufe dort um mehr als 30 Prozent zum Vorjahr gesteigert. Dennoch lag Mercedes in absoluten Zahlen im April auf dem chinesischen Festland noch rund 12.500 Verkäufe hinter Audi zurück. Die BMW-Group verzeichnete im April in China hingegen ein geringes Verkaufsminus und rutschte für den Monat auf Platz 3 ab.

Nochmals ambivalenter entwickelte sich der Verkaufsmonat in den USA. Dort wuchs Audi um rund 6 Prozent; Mercedes stagnierte und BMW verkaufte – durch ein deutlich schwächeres Geschäft mit seinen Sedan-Baureihen – rund 8 Prozent weniger Fahrzeuge als im Vorjahresmonat. In Anbetracht der eher schlechten Presse, die Audi und Mercedes derzeit in den USA haben, ist dies eine bemerkenswerte Entwicklung, deren weiterer Verlauf durchaus Spannung in sich birgt.

In Summe hat sich im April im Wettlauf zwischen den Kernmarken von BMW und Mercedes das Momentum wieder verlagert. Nach einem starken Jahresstart von Daimler holte BMW in den Monaten Februar und März auf, um nun im April deutlich hinter Mercedes zurückzubleiben. Inwieweit der Audi-April eine Trendwende war, müssen die jetzt folgenden Sommer-Monate zeigen.

Der Schlüsselmarkt für die stärkste Premiummarke des Jahres 2016 wird in China liegen. Dort setzte Daimler im Juni 2015 zur großen Aufholjagd an. Somit wird im Juni 2016 auch erstmals eine hohe Basiszahl den Maßstab für die weitere Entwicklung darstellen. Dann dürften die aktuellen Wachstumsraten um 30 Prozent für Daimler in China eher Vergangenheit sein.

Das Prädikat “Spruch des Monats” möchten wir dieses Mal für eine Falsch-Information in der Daimler IR Release für April 2016 vergeben. Dort wird Daimler Verkaufschef Källenius zunächst folgende Botschaft in den Mund gelegt: “Die Kompaktfahrzeuge von Mercedes-Benz haben im April mit 50.829 verkauften Einheiten für weiteren Auftrieb gesorgt (+12,9%). In keinem April zuvor wurden so viele Modelle der A- oder B-Klasse, des CLA, CLA Shooting Brake oder GLA ausgeliefert”. Und später heisst es dann noch: “Die Nachfrage nach den SUVs von Mercedes-Benz ist weiterhin hoch. Im vierten Monat des Jahres wurden 56.612 Fahrzeuge mit dem Stern an Kunden übergeben, so viele wie nie zuvor in einem April (+40,2%).” Die ebenfalls beigefügte, tabellarische, Darstellung der Verkaufszahlen nach Baureihen klärt dann aber darüber auf, dass in den obigen Zitaten die GLA-Reihe doppelt gezählt wurde und daher – richtigerweise – 34.648 (statt 50.829) Kompaktfahrzeuge (+1,5%) verkauft wurden. Kann ja mal passieren!

BMW-Audi-Mercedes-April-2016-Premium-Absatz-Vergleich

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