Nicht wie von BMW erhofft verlief der Auftakt zur DTM 2016 in Hockenheim. Alle acht Piloten eines BMW M4 DTM konnten im ersten Rennen der Saison nicht mit der Geschwindigkeit der absoluten Spitze mitgehen und mussten als Zuschauer beobachten, wie Audi und Mercedes den Sieg unter sich ausmachen konnten. Als bester BMW-Pilot fuhr Bruno Spengler, Meister von 2012 und dreifacher Hockenheim-Sieger, auf dem sechsten Rang ins Ziel.
Der vom dreizehnten Startplatz ins Rennen gegangene Kanadier konnte dabei zwar nicht nach vorn attackieren, sah sich aber auch keinem größeren Druck von hinten ausgesetzt. Besser als Spengler hatte sich nur Marco Wittmann qualifiziert, der Champion von 2014 stellte seinen Red Bull BMW M4 DTM auf den zehnten Startplatz. Im Rennen konnte Wittmann allerdings keine Akzente setzen und kam nur auf dem 16. Rang ins Ziel.
Weitere Punkte für BMW Motorsport holten Félix Antonio da Costa und Maxime Martin auf den Rängen 7 und 8. Martin Tomczyk, Tom Blomqvist und Augusto Farfus verfehlten auf den Positionen 12, 13 und 14 die Punkteränge. Den ersten Sieg der DTM 2016 sicherte sich Audi-Pilot Edoardo Mortara, die weiteren Top-Platzierungen gingen an Robert Wickens (Mercedes), Nico Mueller (Audi), Christian Vietoris (Mercedes) und Paul di Resta (Mercedes).
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): „Das war ein sehr hartes Rennen mit turbulenten ersten drei Runden. Kompliment an meine Jungs, die gut gekämpft haben. Bruno Spengler, António Félix da Costa und Maxime Martin sind mit beschädigten Fahrzeugen noch in die Punkte gefahren und haben angesichts der Umstände das Beste herausgeholt. Es tut mir sehr Leid für Marco Wittmann, dass sein Fahrzeug bei einer Berührung beschädigt wurde. Er ist im Rennen sehr weit nach vorn gekommen und hätte vielleicht sogar eine Chance auf das Podium gehabt. Insgesamt gab es sehr viele Kollisionen, unter denen unsere Fahrer gelitten haben. Ich hoffe, dass es beim morgigen Rennen etwas ruhiger zugeht.“
Ernest Knoors (Teamchef BMW Team MTEK): „Ich habe von beiden Fahrern ein gutes Rennen gesehen, aber ich hätte Augusto gern ohne ein beschädigtes Auto erlebt. Er hatte einen super Start, aber dann folgte dieser Unfall mit Ocon. Danach war es für ihn natürlich schwierig. Bruno hat gezeigt, was das Auto kann. Von seinem 13. Startplatz aus auf Rang sechs zu fahren, war eine starke Leistung. Das Team hat gut gearbeitet, die Ingenieure haben gut gearbeitet, beide Fahrer haben das Maximum gegeben – mehr kann man sich nicht wünschen.“
Charly Lamm (Teamchef BMW Team Schnitzer): „Nach dem Qualifying mit den hinteren Startplätzen hätten wir davon nicht zu träumen gewagt. Es war ein ganz tolles Rennen von António, der super gekämpft hat, eine starke Rennpace hatte und dadurch dann auch nach vorn gekommen ist. Martin hatte wie üblich einen klasse Start und ist ebenfalls von hinten bis in die Punkteränge gefahren. Leider wurde sein Auto beschädigt, als es in der Spitzkehre mit Ekström und Paffett eng wurde. Ab diesem Moment ging es für ihn darum, das Auto ins Ziel zu bringen. Unter diesen Umständen ist Platz zwölf in Ordnung, aber in dem turbulenten Rennen haben beide eine hervorragende Leistung gezeigt. Sie haben ihre Chancen gesucht und diese genutzt.“
Bart Mampaey (Teamchef BMW Team RBM): „Ein sehr turbulentes Rennen. Am Anfang musste man seine Augen überall haben. Meine Jungs haben das sehr gut gemacht. Leider hatte Tom Pech. Er hat sich gut nach vorn gearbeitet, wurde dann aber getroffen. Maximes Rennen war großartig. Von seinem 21. Startplatz aus noch vier Punkte zu holen und drittbester BMW zu sein, ist ein gutes Ergebnis für uns. Das Auto ist ziemlich beschädigt, und es wartet viel Arbeit auf uns. Maxime ist aber nicht nur schnell gefahren, sondern er hat das Auto auch trotz der Schäden gut ins Ziel gebracht. Morgen ist ein neuer Tag – und wir werden versuchen, uns zu steigern.“
Stefan Reinhold (Teamchef BMW Team RMG): „Das Rennen lief leider gegen unser BMW Team RMG. Im Qualifying hatten wir gute Arbeit geleistet. Timo hat sich in unserem ersten gemeinsamen Qualifying super geschlagen, und Marco hat mal wieder gezeigt, dass er bereits Champion war. Entsprechend sind wir mit großen Hoffnungen in das Rennen gegangen. Wir hatten uns vorgenommen, nach vorn zu kommen. Aber die Fahrweise einiger Piloten hat uns leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.“
Bruno Spengler (BMW Team MTEK, 6. Platz): „Ich bin sehr froh, dass ich vom 13. Startplatz noch so viele Plätze gutmachen und wichtige Punkte holen konnte. Leider war mein Auto nach einer Kollision mit Mike Rockenfeller hinten links beschädigt, und ich konnte den Speed der Spitze nicht mitgehen. Jetzt müssen wir mit Blick auf morgen schauen, wo wir uns noch verbessern können, denn auch ohne die Beschädigung am Auto hätte uns wahrscheinlich ein wenig Speed gefehlt, um ganz nach vorn kommen zu können.“
António Félix da Costa (BMW Team Schnitzer, 7. Platz): „Nach dem schwierigen Qualifying und auch einer sehr schlechten ersten Runde – ich wurde in der zweiten Kurve von der Strecke geschoben – lief das Rennen gut. Wir hatten ein sehr starkes Auto. Wir konnten nicht nur Positionen gutmachen sondern nach dem Überholen auch davonziehen und uns nach vorn arbeiten. Wir sind in den Punkterängen angekommen, deshalb bin ich mit dem Rennen sehr zufrieden.“
Maxime Martin (BMW Team RBM, 8. Platz): „Es war ein gutes Rennen. Es ist großartig, wenn man von Platz 21 losfährt und dann als Achter ankommt. Wir haben heute wichtige Punkte geholt. Es fühlt sich an wie ein kleiner Sieg, denn wenn man so weit hinten startet, hat man normalerweise keine Chance auf Punkte. Jetzt müssen wir uns auf morgen konzentrieren und versuchen, uns weiter zu steigern.“
Martin Tomczyk (BMW Team Schnitzer, 12. Platz): „Ich hatte einen sensationellen Start und zwei tolle erste Runden. Ich hatte mich schon auf Position acht verbessert und lag direkt hinter Bruno. Dann bin ich in das Duell zwischen Ekström und Paffett geraten. Der Fight war sehr, sehr gut – aber auch sehr hart. Sehr viele Teile sind geflogen, darunter leider auch ein sehr wichtiges Teil von meinem Auto. Dadurch hat die Aerodynamik nicht mehr gepasst, und ich konnte die Pace nicht mehr mitgehen. Das Auto war heute sensationell, und ohne diese Beschädigung wäre ich im Bereich von António und Bruno angekommen – wenn nicht sogar noch weiter vorn. Von daher lautet mein Fazit: Es war ein hartes DTM-Rennen, leider mit dem falschen Ausgang, aber definitiv mit einer steigenden Formkurve.“
Tom Blomqvist (BMW Team RBM, 13. Platz): „Ich muss zugeben, dass das Qualifying recht enttäuschend verlaufen ist. Beim ersten Versuch habe ich die Runde nicht richtig zusammenbekommen. Meine zweite schnelle Runde war gut, aber dann bin ich im Verkehr steckengeblieben und konnte nicht viel ausrichten. Der Start ins Rennen war nicht schlecht, aber dann wurde ich umgedreht. Ich habe an Boden verloren, und das Auto war ziemlich beschädigt. Von da an konnte ich nicht mehr viel machen. Es ist schade, denn dann ging es nur noch darum, das Rennen zu beenden.“
Augusto Farfus (BMW Team MTEK, 14. Platz): „Im Qualifying habe ich keine perfekte Runde zusammengebracht. Aber im Rennen hatte ich dann einen guten Start und habe Positionen gutgemacht – bis ich in der sechsten Kurve getroffen wurde. Damit war das Rennen für mich eigentlich vorbei. Mein Auto war beschädigt, und ich konnte nicht viel machen. Es ist schade, denn wir haben gesehen, dass Punkte möglich gewesen wären.“
Marco Wittmann (BMW Team RMG, 16. Platz): „Das Ergebnis ist sehr enttäuschend. Ich hatte einen hervorragenden Start und lag in den ersten Runden sehr gut im Rennen. Ich bin mir sicher, dass mindestens ein Top-5-Resultat drin gewesen wäre. Leider hat mich dann in einem Dreikampf Christian Vietoris getroffen und mein Fahrzeug so stark beschädigt, dass ich keine Chance mehr hatte, den Speed der anderen mitzugehen.“
Timo Glock (BMW Team RMG, Ausfall): „Es war sehr schade, denn ich hatte einen ganz guten Start, habe dann aber in Turn zwei einen heftigen Schlag abbekommen. Danach ging es drunter und drüber. Als wir ins Motodrom eingebogen sind, hat sich Juncadella hinter mir gedreht und mich getroffen. Damit waren wir draußen. Es war sehr bitter, auch für das Team insgesamt, denn Marco hatte auch jede Menge Beschädigungen am Auto. Es war kein optimaler Auftakt. Das ist schade, denn unser Auto war gut. Jetzt müssen wir schauen, dass wir das Potenzial morgen nutzen können.“