Wenn es dem Rolls-Royce Dawn aus den Augen von Normalverdienern an zwei Dingen nicht mangelt, dann sind es wohl Leistung und Exklusivität. Der erlesene Kundenkreis, der sich mit ernsthaftem Kaufinteresse nach einem Luxus-Cabriolet mit einem Grundpreis von rund 330.000 Euro umsehen kann, könnte diese Aspekte aber durchaus anders einschätzen. Kourosh Mansory kennt die Befindlichkeiten von Auto-Fans mit üppigem Budget aus seinem Alltag und weiß daher auch, dass es einen Markt für Rolls-Royce Dawn Tuning gibt.
Wobei Tuning in diesem Fall kaum der richtige Begriff ist, stattdessen sollte man eher von Veredelung sprechen. Denn der Rolls-Royce Dawn ist auch der Überarbeitung bei Mansory ein extrem souveräner und stilvoller Begleiter, der in erster Linie mit maximalem Komfort und Luxus unter freiem Himmel punkten will. Die neue Frontschürze mit größeren Lufteinlässen und integrierten LED-Tagfahrleuchten ist zwar weniger zurückhaltend als bei der Serie, könnte aber auch einem Sportpaket aus Goodwood selbst entstammen.
Mansory Rolls-Royce Dawn: Offener Luxus mit 740 PS
Bei genauerem Hinsehen lässt sich erkennen, dass die Lippe am unteren Rand der Frontschürze, das Kühlergehäuse und die komplette Motorhaube aus Carbon gefertigt sind. Speziell die auf Wunsch in Sicht-Carbon ausgeführte Leichtbau-Motorhaube sorgt für eine klare Unterscheidung von der Serie, die geänderte Heckschürze und die dezente Spoilerlippe auf der Kofferraum-Haube sind eher ein Fall für gute Kenner des Rolls-Royce Dawn.
Bereits auf den ersten Blick erkennen lassen sich hingegen die 22 Zoll großen Leichtmetallräder, die Mansory schlicht “V6” nennt. Auf diesen arbeiten 265er-Reifen vorn, an der Hinterachse übertragen stattliche 295er-Reifen die Kraft des 6,6 Liter großen V12-Biturbo. Und der erhält bei Mansory noch eine besondere Kraftkur, schließlich sind für manche Kunden selbst die 570 PS der Serie nur ein guter Anfang – kein Wunder, wenn in der Garage auch der eine oder andere veredelte Supersportler steht.
Für den Mansory Rolls-Royce Dawn wird die Leistung des Zwölfzylinders auf mächte 740 PS gesteigert, das maximale Drehmoment klettert auf 1.000 Newtonmeter und steht in einem Fenster von 1.500 bis 5.500 U/min zur Verfügung. Auch wenn sich Mansory nicht konkret zu den Fahrleistungen äußert, darf man bei diesen Zahlen von standesgemäßer Beschleunigung und überragendem Durchzug ausgehen. Noch besser genießen lässt sich das im Innenraum, der bei Mansory mit feinsten Materialien noch weiter individualisiert werden kann.