Der neue BMW M6 GT3 und sein enger Verwandter mit dem Kürzel GTLM kommen langsam aber sicher in Fahrt: Bei den 12 Stunden von Sebring 2016, die erst der zweite Renneinsatz der beiden Rennwagen waren, konnten beide Fahrzeuge die Geschwindigkeit der Spitze mitgehen und ernsthaft um den Sieg kämpfen. Schon am Freitag holte Bill Auberlen die erste Pole Position für den BMW M6 GTLM, später gehörte das neue Aushängeschild von BMW Motorsport auch in dem von mehreren Unterbrechungen und zahlreichen Unterbrechungen geprägten Rennen zur absoluten Spitzengruppe.
Mit der schnellsten Rundenzeit des Rennens konnte der BMW M6 GTLM einen weiteren Beleg seiner Stärke liefern. Dass am Ende 2,882 Sekunden zum Sieg fehlten, war angesichts des generellen Trends und des ersten Podiumsplatz für den jungen Rennwagen leicht zu verschmerzen. Auch das Schwesterfahrzeug hatte lange Zeit gute Chancen auf einen Podestplatz, wurde aber in der Schlussphase Opfer einer Kollision und fiel auf den sechsten Rang zurück.
In der GTD-Klasse konnte auch der BMW M6 GT3 ein erstes Ausrufezeichen setzen und mit dem zweiten Rang erstmals aufs Treppchen fahren. Das zweite Fahrzeug des Teams Turner Motorsport landete am Ende der 12 teilweise chaotischen Stunden von Sebring 2016 auf dem siebten Rang seiner Klasse.
Bobby Rahal (Teamchef, BMW Team RLL): “Wir haben einen harten und spannenden Tag erlebt. Die Startnummer 100 war in der GTLM-Klasse heute so etwas wie der Punching-Ball. Ich bin sehr glücklich darüber, dass die Nummer 25 nach einer Strafe dank einer guten Strategie von Jay und den Jungs zurückgekommen ist. Dirk stand gegen Ende genau dann auf dem Gas, als er es musste. Es ist enttäuschend, dass es so knapp nicht zum Sieg gereicht hat. Wenn man sich aber ansieht, was heute alles passiert ist, dann sollten wir mit dem zweiten Platz im zweiten Rennen für das neue Auto zufrieden sein. Das Auto war standfest, die Systeme verlässlich – und mechanisch gab es kein einziges Problem.”
Bill Auberlen (BMW M6 GTLM, Startnummer 25, Platz 2): “Heute war der BMW M6 GTLM das Auto, das es zu schlagen galt. Allerdings haben wir es uns selbst nicht gerade leicht gemacht. Früh bekamen wir zwei Strafen gegen uns, dann haben wir uns wieder an die Spitze zurückgekämpft. Wegen einer ‚Overboost’-Strafe mussten wir gegen Rennende noch einmal durch die Boxengasse fahren. Am Ende hat es ganz knapp nicht gereicht. Trotzdem sind wir heute alles andere als enttäuscht.”
Dirk Werner (BMW M6 GTLM, Startnummer 25, Platz 2): “Dieses Rennen hat uns allen eine Menge Arbeit abverlangt. Wir können zufrieden sein. Das war der erste Auftritt des BMW M6 GTLM in Sebring. Und dies ist vielleicht das härteste Rennen, dem sich ein Auto stellen kann. Unser Auto hat die Probe bestanden. Ich weiß, dass die Jungs sehr viel Arbeit in dieses Projekt gesteckt haben. Wir haben viel getestet – und das hat sich mit dem ersten Podestplatz im zweiten Rennen ausgezahlt. Wir wollten gewinnen. Aber es war knapp. Nächstes Mal werden wir es erneut versuchen.”
Bruno Spengler (BMW M6 GTLM, Startnummer 25, Platz 2): “Das war heute nicht gerade leicht für uns Fahrer. Wenn man auf Slicks unterwegs ist und es dann zu regnen beginnt – und sich die Bedingungen danach immer wieder ändern –, dann kann man sich darauf eigentlich überhaupt nicht einstellen. Auch für das Team an der Boxenmauer war es nicht einfach, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Sie haben aber nie den Glauben verloren und mich auf Slicks draußen gelassen. Das war goldrichtig. Für mich war wichtig, keine Fehler zu machen. Deshalb war ich mit meinen Stints zufrieden.”
John Edwards (BMW M6 GTLM, Startnummer 100, Platz 6): “Wir sind mit zwei neuen Autos an den Start gegangen – und beide haben das Rennen ohne Probleme beendet. Es ist beeindruckend zu sehen, wie die BMW Ingenieure die Autos beim wohl härtesten Rennen des Jahres ins Ziel gebracht haben. Der Tag war intensiv, aber wir wollten unbedingt ein gutes Ergebnis.”
Lucas Luhr (BMW M6 GTLM, Startnummer 100, Platz 6): “Es war etwas frustrierend heute, vor allem, als ich beim letzten Restart in Kurve sieben getroffen wurde. Es sah eigentlich sehr gut aus, dann hat das Pech zugeschlagen. Es sollte nicht sein. Hut ab vor allen bei BMW in München und beim BMW Team RLL. Nach dem Unfall in Daytona sind wir mit einem komplett neuen Auto angetreten. Beide BMW M6 GTLM liefen ohne jedes technische Problem. Darauf können wir stolz sein. Das war eine beeindruckende Leistung von allen. Was passiert ist, das ist eben Rennsport. Vielleicht haben wir dafür beim nächsten Rennen mehr Glück.”
Kuno Wittmer (BMW M6 GTLM, Startnummer 100, Platz 6): “Ich hatte einige gute Stints, aber es war nicht einfach dort draußen. Die Verhältnisse waren wechselhaft – und dann ist es immer eine Herausforderung. Bei diesen Bedingungen muss man vorsichtig sein, sein Ego beiseite legen und einfach nur sein Bestes geben. Es kam vor allem darauf an, gut auf die Reifen aufzupassen.”
Jens Klingmann (BMW M6 GT3, Startnummer 96, Turner Motorsport, Platz 2): “Es war ohne Frage ein harter Tag, und wir wussten nicht so richtig, was wir erwarten sollten. Aber wir hatten schon im Training und im Qualifying gesehen, dass wir an diesem Wochenende ein starkes Auto haben. Dafür haben wir auch hart gearbeitet. Das Rennen war anstrengend. Im Regen ist es nicht einfach gewesen, das Auto auf der Fahrbahn zu halten. Ich saß die letzten drei Stunden am Steuer. Das Ziel war, in der Führungsrunde zu bleiben. Das habe ich geschafft. Und dann hieß es: volle Attacke. Ich konnte in den letzten zehn Minuten den ersten Platz zwar nicht verteidigen. Aber wir sind trotzdem glücklich über den zweiten Rang. Wenn der neue BMW M6 GT3 auf dieser Strecke schon so gut ist, dann mache ich mir für die kurzen Rennen keine Sorgen.”