Lange Zeit wurde die Förderung der Elektromobilität in Deutschland eher halbherzig betrieben, nun kommt offenbar Schwung in das Thema. Nach Informationen des Spiegel haben sich das Wirtschafts-, das Verkehrs- und das Umweltministerium auf einen sogenannten Umweltbonus in Höhe von 5.000 Euro geeinigt, mit dem die Käufer von Elektroautos und Plug-in-Hybriden ab dem 1. Juli 2016 unterstützt werden sollen. Für Autobauer heißt das zunächst, dass die Nachfrage nach Fahrzeugen wie dem BMW i3 bis Juli einbrechen wird – im Anschluss könnten die Verkaufszahlen aber spürbar über dem bisher überschaubaren Niveau liegen.
Der Umweltbonus ist laut Spiegel-Informationen befristet und soll nach aktuellem Stand nur bis zum 31. 12. 2020 ausgezahlt werden. Um die Kaufanreize zu steigern und viele Menschen von einem schnellen Umstieg zu überzeugen, soll die Kaufprämie in jedem Kalenderjahr um 500 Euro reduziert werden. Wer die vollen 5.000 Euro erhalten will, sollte also innerhalb der ersten 12 Monate zuschlagen.
Das Förderprogramm der Bundesregierung umfasst außerdem 15.000 neue Ladesäulen, die in den nächsten Jahren aufgebaut werden und damit die Infrastruktur für Elektroauto-Fahrer deutlich verbessern sollen. Auch der Bund will für größere Verkaufszahlen sorgen und bei mindestens 20 Prozent der künftig angeschafften Fahrzeuge auf Elektroantrieb und Plug-in-Hybride setzen.
40 Prozent der kalkulierten Gesamtkosten von 1,3 Milliarden Euro bis 2020 sollen direkt von den Autobauern getragen werden, somit wird die Staatskasse vorerst nur mit 800 Millionen Euro belastet. Zwar dürfte die Autolobby andere Vorstellungen von einer Förderung gehabt haben als diese zu einem großen Teil selbst zu bezahlen, andererseits sind die Autobauer natürlich auch die wichtigsten Profiteure des Förderprogramms.
Bei BMW wären nach aktuellem Stand alle Käufer des Elektroautos i3 sowie der Plug-in-Hybride i8, 225xe Active Tourer, 330e, X5 xDrive40e und 740e berechtigt, die Förderung in Höhe von 5.000 Euro einzustreichen und den Kaufpreis somit signifikant zu reduzieren. Im Fall des BMW i3 sinkt der effektive Grundpreis durch den Umweltbonus auf unter 30.000 Euro, was ihn für viele Kunden deutlich attraktiver machen dürfte.