Vor dem heutigen Ruhetag haben die Teilnehmer der Rallye Dakar 2016 etwas mehr als die Hälfte des Rennens hinter sich gebracht und es ist an der Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen. Besonders für das MINI-Team X-Raid fällt dieses Zwischenfazit bitter aus, denn die Autos der Mannschaft aus dem hessischen Trebur fahren ihrem Anspruch bei der diesjährigen Dakar permanent hinterher. Konnte man die Rallye im Vorjahr beinahe nach Belieben dominieren, ist man nun auf manchen Etappen sogar nur die dritte Kraft.
Auf keiner einzigen der bisher sechs längeren Etappen konnte ein MINI ALL4 Racing um den Tagessieg kämpfen. Wenn überhaupt ein MINI in der Spitzengruppe dabei ist, ist es meist Titelverteidiger Nasser Al-Attiyah. Nur Mikko Hirvonen ist auf einigen Etappen ebenfalls in der Lage, in die Spitzengruppe zu fahren. Dennoch ist der Rückstand auf die Peugeot 2008 DKR beinahe jeden Tag größer geworden und summiert sich mittlerweile auf über 17 Minuten bei Al-Attiyah und sogar knapp 33 Minuten bei Hirvonen.
Dass die beiden MINI-Piloten damit in der Gesamtwertung auf den Rängen vier und fünf liegen und sich somit als schärfste Verfolger des Peugeot-Trios an der Spitze bezeichnen dürfen, kann an der spürbaren Enttäuschung wenig ändern. Die Pace machen in diesem Jahr ganz klar die nach dem Buggy-Reglement mit Heckantrieb antretenden Peugeot 2008 DKR, deren schnellste Piloten vor dem Ruhetag alle innerhalb von fünf Minuten liegen.
Die größte Überraschung ist dabei der neunfache Rallye-Weltmeister Sebastien Loeb, denn der Franzose begeistert bei der Dakar 2016 mit Konstanz und Geschwindigkeit. Derzeit führt Loeb die Gesamtwertung an und konnte seine extrem Dakar-erprobten Teamkollegen Stéphane Peterhansel und Carlos Sainz hinter sich lassen. Zwar sind die Abstände knapp und das Rennen noch lang, aber ein dickes Ausrufezeichen hat Loeb schon jetzt gesetzt.
In den verbleibenden Etappen der Rallye Dakar 2016 dürfte es nun vor allem darum gehen, welcher der drei Peugeot-Piloten den Gesamtsieg holen wird. Ohne technische Probleme bei den Franzosen dürfte es für Nasser Al-Attiyah und Mikko Hirvonen kaum noch möglich sein, hier ein Wörtchen mitzureden.
Nasser Al-Attiyah: “[Heute] war ein guter Tag ohne Probleme, aber uns fehlt einfach der Speed zum Peugeot. Ich versuche meine vierte Gesamtposition zu halten und dann werden wir sehen, was wir kommende Woche noch erreichen können.”
Mikko Hirvonen “Die Prüfung hat sich durch die Unterteilung gar nicht so lange angefühlt. Nur die Passagen auf der Straße kamen mir ewig vor. Die Navigation war heute an manchen Stellen sehr schwierig, da hat Michel einen perfekten Job gemacht. Wir arbeiten sehr gut zusammen. Die erste Woche wäre geschafft und ich bin sehr zufrieden mit unserer Position.”
(Bilder & Infos: X-Raid)