Nachdem die erste Etappe aufgrund schlechter Witterung ins Wasser gefallen war, ging die Rallye Dakar 2016 gestern endlich richtig los. Die zum Auftakt gewordene zweite Etappe stand ebenfalls noch im Zeichen starker Regenfälle und war von den Organisatoren deutlich verkürzt worden. Auch auf der gefahrenen Strecke gab es zahlreiche überflutete Abschnitte und zum Teil tiefe Matsch-Löcher, die einigen Piloten große Probleme bereiteten.
In diese Gruppe fielen leider auch die drei MINI-Teams mit Nasser Al-Attiyah, Orlando Terranova und Nani Roma. Während der Titelverteidiger aus Katar Glück hatte und sich nach rund drei Minuten wieder freigekämpft hatte, verloren die beiden anderen Fahrer 30 und sogar 45 Minuten auf die Spitze. Nasser Al-Attiyah hatte im Anschluss auch noch mit einem platten Reifen zu kämpfen und verlor weitere Zeit, weshalb er heute keine Chance im Kampf um den Tagessieg hatte.
Schnellster Mann am zweiten Tag war die französische Rallye-Legende Sébastien Loeb. Der neunfache WRC-Champion fuhr in seinem Peugeot 2008 die Tagesbestzeit und ließ dabei auch seinen erheblich Dakar-erfahreneren Teamkollegen Stéphane Peterhansel hinter sich, der mit 2:23 Minuten Rückstand auf dem zweiten Rang ins Ziel kam. Auf den Plätzen drei und vier fuhren die Toyota-Piloten Vasilyev und de Villiers über die Ziellinie.
Erst auf dem fünften Rang folgte der erste MINI ALL4 Racing, am Steuer der ebenfalls aus der WRC bekannte Mikko Hirvonen. Der Finne hatte am Ende 3:05 Minuten Rückstand auf den Spitzenreiter und lag damit etwas mehr als eine Minute vor Nasser Al-Attiyah, der auf dem achten Rang ins Ziel kam.
Mikko Hirvonen “Ich bin auf jeden Fall zufrieden mit dem heutigen Tag, aber ich bin auch etwas frustriert. Mir fehlen die Pace-Notes einfach noch. Vor jeder Kuppe und Kurve habe ich gebremst, da ich nicht weiß, was dahinter auf mich wartet. Ich muss einfach lernen, dass es jedem so geht. Ich bin heute aber auch kein Risiko eingegangen und Platz fünf ist eine sehr gute Ausgangsposition für morgen.”
Nasser Al-Attiyah: “Heute war ein schwieriger Tag – viel Schlamm und Wasser auf der Strecke. Nachdem wir uns aus dem Schlamm befreit hatten, erwischte uns auch noch ein Platten. Aber ich mache mir noch keine Sorgen. Morgen wollen wir wieder angreifen und Zeit gutmachen.”
Nani Roma: “Ich war schon auf dem Gras neben dem Schlamm. Doch da waren zu viele Zuschauer und als ich ausgewichen bin, habe ich mich im Schlamm festgefahren. Ich habe mich die gesamte Liaison über gefragt, warum darüber nichts im Roadbook stand.”
Orlando Terranova: “Es war ein Desaster. Wir haben alles versucht, um freizukommen. Dann kam Malysz, hat uns rausgezogen und ich habe dann Nani geholfen. Das war kein guter Start für uns.”
Adam Malysz: “Es war nicht einfach für mich, da ich meinen Rhythmus zu Beginn nicht richtig gefunden hatte. Wir waren mal langsam und mal schnell unterwegs. Dann standen Nani und Orly im Schlamm – ich habe Orly rausgezogen und ich denke, dass er später Nani befreit hat. Im Anschluss waren wir gut unterwegs, haben uns aber kurz verfahren und musste zurückfahren. Aber ich bin zufrieden.”
(Bilder & Infos: X-Raid)