Auf den ersten Blick könnte man das Münchner Concept Car zur CES 2016 “nur” für eine Vorschau auf den BMW i8 Spyder halten, doch damit wäre die Geschichte des BMW i Vision Future Interaction völlig unzureichend erzählt. Den Hauptgrund für das fehlende Dach und den völligen Verzicht auf Türen liefert der Innenraum, der sich so einfach von mehr Besuchern gleichzeitig begutachten lässt – denn die hier gezeigte Vision vom Interieur der Zukunft ist deutlich spannender als es ein BMW i8 Spyder mit vertrauter Technik sein könnte.
Im Vergleich mit dem gewöhnlichen i8 verfügt das BMW i Vision Future Interaction Concept über einen völlig neu gezeichneten Armaturenträger mit einer innovativen Anordnung der Infotainment-Displays. Das normalerweise mittig platzierte Display rückt dabei in deutlich vergrößerter und zudem gebogener Form vor den Beifahrer, für den Fahrer gibt es neben dem Head-Up-Display einen weiteren Bildschirm mit 3D-Darstellungen direkt hinter dem Lenkrad.
Das 21 Zoll große Display vor dem Beifahrer soll allerdings nicht nur mit seiner Größe beeindrucken, sondern vor allem mit einer AirTouch genannten Technik. Diese neuartige Kombination von klassischem Touchscreen und Gestiksteuerung erlaubt die Steuerung durch intuitive Gesten, die allerdings nicht bis zum Display heranreichen müssen. So kann der Touchscreen in einer für die Blickführung optimalen Position angebracht werden, weil keine Rücksicht auf die bequeme Erreichbarkeit mit den Händen genommen werden muss.
Die Menüführung wurde auf die Steuerung per AirTouch optimiert. Statt den üblichen Listen gibt es folglich große Kacheln, die auf dem 40 Zentimeter breiten Display eine klare Auswahl ohne Berührung ermöglichen. Alternativ können auch mehrere berührungsempfindliche Oberflächen im Bereich der Mittelkonsole genutzt werden, um einige ausgewählte Funktionen direkt anzusteuern oder Menüs zu überspringen. Natürlich lässt sich das Infotainment-System der Zukunft auch mit Hilfe einer Sprachsteuerung nutzen, wenn Fahrer oder Beifahrer gerade keine Hand frei haben.
Abgesehen von den Infotainment-Displays verzichtet das BMW i Vision Future Interaction beinahe vollständig auf Bedienelemente in Form von Knöpfen und Schaltern, nur am Lenkrad gibt es noch Knöpfchen zur Auswahl des Fahrprogramms. Hier darf sich der Fahrer zwischen den Modi Pure Drive, Assist und Auto Mode entscheiden und damit darüber bestimmen, wie viel Kontrolle er dem Auto überlassen will. Während er im Modus Pure Drive selbst die volle Kontrolle hat, fährt der BMW i8 Spyder im Auto Mode hochautomatisiert und praktisch ohne Eingriffe des Fahrers.
Auch wenn das Concept Car nicht als offizielle Vorschau auf den BMW i8 Spyder zu verstehen ist, liefert es natürlich neue Anhaltspunkte zur Formensprache des offenen Plug-in-Hybriden. Wie schon bei der ersten Studie setzt auch die zweite Roadster-Vision auf i8-Basis auf einen verkürzten Radstand und die Konzentration auf zwei Insassen, abgesehen davon werden keine Angaben zur Technik des voraussichtlich 2017 startenden BMW i8 Spyder gemacht.