Kein anderes Thema beschäftigt die Autowelt derzeit so sehr wie der VW-Skandal, bei dem fast täglich neue Details ans Licht kommen. War zunächst nur von Vierzylinder-Motoren in den USA die Rede, sind längst auch die europäischen Verbrauchs- und CO2-Angaben sowie die V6-Diesel anderer Konzernmarken in den Fokus der Behörden gerückt. Dabei bleibt festzuhalten, dass bisher nur bei Fahrzeugen des VW-Konzerns illegale Praktiken aufgedeckt wurden und alle anderen Autobauer nach aktuellem Stand die gültigen Regeln befolgt haben.
Dementsprechend äußert sich auch Hildegard Wortmann, Senior Vice President Produktmanagement BMW, im Interview mit dem Handelsblatt: Obwohl in der Öffentlichkeit häufig von “Dieselgate” die Rede ist, wäre der auf die Marke bezogene Begriff “VW-Gate” viel treffender.
Immerhin kann Wortmann verkünden, dass sich die Auswirkungen des Skandals bei BMW derzeit auf einen im Detail schwierigeren Umgang mit Behörden und Regulatoren beschränken. Die Kunden trennen offenbar zwischen VW-Konzern und BMW, denn eine geringere Nachfrage nach Diesel-Motoren verzeichnen die Münchner weder in Europa noch in den generell Diesel-skeptischeren USA.
Mit Bezug auf alternative Antriebe zeigt sich Wortmann zufrieden mit dem Absatz des Elektro-Kleinwagens BMW i3, unterstreicht aber auch die Notwendigkeit von regulatorischer Unterstützung. Während der i3 in Norwegen das meistverkaufte BMW-Modell ist, spielt er auf anderen Märkten eine deutlich untergeordnete Rolle. Hierzu gehört auch der Aufbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur für Elektroautos aller Marken, wovon beispielsweise in Deutschland noch lange nicht die Rede sein kann.
Das komplette Interview findet sich direkt beim Handelsblatt.