Der Autobauer Rolls-Royce steht auch 15 Jahre nach der Übernahme durch die BMW Group glänzend da, aber dennoch äußert sich Rolls-Royce-Chef Thorsten Müller-Ötvös in einem Interview mit dem britischen Telegraph besorgt zum Image der Marke. Das liegt weder an den Produkten noch an sonstigen Problemen im Einflussbereich von Rolls-Royce Motor Cars, sondern an den wirtschaftlichen Problemen beim gleichnamigen und traditionell verbundenen Triebwerks-Spezialisten Rolls-Royce.
Die beiden Sparten des einst zusammengehörigen Unternehmens wirtschaften seit Mitte der 1970er-Jahre getrennt voneinander und haben außer dem Namen, einem beinahe identischen Logo und natürlich der gemeinsam erlebten Geschichte nichts mehr miteinander zu tun.
In den Köpfen vieler Menschen werde allerdings auch Jahrzehnte nach der wirtschaftlichen Trennung von Rolls-Royce plc. und Rolls-Royce Motor Cars nicht zwischen beiden Unternehmen unterschieden, weshalb die aktuellen Probleme des Triebwerks-Bauers auch auf das Image des Autobauers zurückschlagen.
Da der klangvolle Name zuletzt immer wieder im Zusammenhang mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu hören war, könnten sich Kunden des Autobauers für andere Marken entscheiden – schließlich steht der Erwerb eines Automobils von Rolls-Royce für maximalen wirtschaftlichen Erfolg, Berichte über finanzielle Probleme beim vermeintlichen Hersteller passen da nicht ins Bild.
In den letzten 18 Monaten hat der Triebwerskbauer nicht weniger als vier Gewinnwarnungen herausgeben müssen, der Aktienkurs sank um gewaltige 60 Prozent. Zwar konnte der Autobauer in den letzten Jahren mehrere Absatz-Rekorde vermelden und ist wirtschaftlich absolut gesund, vor allem in englischen Medien war der Name Rolls-Royce aber zuletzt selten in positivem Kontext zu lesen.
(Fotos: Rolls-Royce plc)