Dass die Geschichte der Submarke BMW i mit den Modellen i3 und i8 erst am Anfang steht, hat die BMW Group von Anfang an gesagt. Dennoch war in den letzten Jahren wenig Konkretes über weitere i-Modelle zu hören, was sich nun endlich ändert. Gegenüber der Zeit sagte BMW-Chef Harald Krüger sehr unmissverständlich, dass es “schon bald” ein weiteres Elektroauto von BMW i geben wird. Dieses soll größer als der i3 ausfallen und entsprechend mehr Platz bieten.
Dass BMW i bei einem größeen Elektroauto, das mutmaßlich den Namen BMW i5 trägt und sich nicht in erster Linie als Stadtauto versteht, auch eine größere elektrische Reichweite anbieten muss, liegt auf der Hand. Beim Thema Reichweite bestätigt Krüger auch Gerüchte, nach denen der BMW i3 zu seinem Facelift 2016 mit neuer Batterietechnik und entsprechend größerem Aktionsradius ausgerüstet werden soll, eine konkrete Zahl nennt der BMW-Chef aber noch nicht.
Beim BMW i5 wird es sich nach aktuellem Stand um eine Crossover-Limousine mit Mittelklasse-Dimensionen handeln. Das Design soll die Elektro-Limousine klar als BMW i-Modell erkennbar machen, dürfte in den Augen der meisten Betrachter aber dennoch konventioneller als bei i3 oder i5 ausfallen.
Was genau BMW-Chef Krüger unter dem angekündigten Zeitrahmen “schon bald” versteht, kann derzeit nur spekuliert werden. Mit dem Marktstart eines weiteren i-Modells ist aber mit Sicherheit nicht vor 2017 zu rechnen, wahrscheinlicher ist ein Marktstart 2018 oder 2019. Damit käme der i5 deutlich später als das Tesla Model 3 auf den Markt, mit dem Elon Musk die Mittelklasse schon 2016 elektrifizieren will.
Unklar bleibt auch, ob das 2014 ausgegebene Ziel eines jährlichen Absatzes von 100.000 BMW i-Modellen im Jahr 2020 unter Konzernchef Krüger noch aktuell ist. Sollte BMW weiterhin an diesem Ziel festhalten, müsste die i-Palette bis Anfang 2020 in jedem Fall um volumenstarke Modelle erweitert werden.
Abzuwarten bleibt, welche Rolle der Hightech-Werkstoff Carbon dabei spielen wird. Zwar zeigen BMW i3 und BMW i8, dass sich Großserien-Automobile mit reiner Carbon-Fahrgastzelle bauen lassen, die beim BMW 7er G11 vorgestellte Carbon Core-Technik mit einer Kombination von klassischen Werkstoffen und Kohlefaser könnte aber auch für kommende BMW i-Modelle der wirtschaftlich interessantere Weg sein.