Mit dem neuen BMW M2 ist es ein wenig wie mit Pflaumenkuchen bei Oma: Das Rezept hat schon ein paar Jahre auf dem Buckel, aber das Resultat wird einfach nicht langweilig und lässt die meisten Alternativen ziemlich blass aussehen. Auch der BMW M2 2016 folgt Vorgaben, die man bei der M GmbH in Garching seit vielen Jahren erfolgreich anwendet und die in der Zwischenzeit nichts von ihrem Reiz verloren haben.
Bewährte Eckpunkte wie die ausgeglichene Gewichtsverteilung, der längs montierte Reihensechszylinder unter der Haube, der niedrige Schwerpunkt und natürlich der klassische Hinterradantrieb haben schon dem BMW 1er M Coupé eine große Fan-Gemeinde beschert und sollen nun auch den Nachfolger zu einem echten Fahrspaß-Giganten machen. Dass Dynamik und das breite Grinsen im Gesicht des Fahrzeug bei diesem Auto oberste Priorität haben, macht auch das selbstbewusste Design mit der aggressiv gezeichneten Frontschürze und den extrem breiten Kotflügeln deutlich:
BMW M2 F87: Kompaktsportler mit 370 PS kommt 2016
Im Vergleich zum serienmäßigen 2er Coupé sind die Kotflügel des neuen BMW M2 F87 an der Vorderachse 55 Millimeter und hinten sogar satte acht Zentimeter breiter. Die unübersehbaren Indizien für die deutlich breitere Spur des Kompaktsportlers beschert dem BMW M2 einen beinahe brutalen Auftritt, der sich anhand der Abmessungen vermutlich nur erahnen lässt.
Da der BMW M2 nicht nur sichtbar breiter, sondern auch noch einen knappen Zentimeter flacher als ein M235i ausfällt, dürften aus keiner Perspektive Zweifel an der Rolle des Topsportlers in seinem Segment aufkommen. Auch im Vergleich mit dem brachialen Vorgänger legt der M2 noch eine Schippe drauf: An den Kotflügeln gemessen ist der F87 mehr als fünf Zentimeter breiter als das 1er M Coupé, außerdem ist er einen einen Zentimeter flacher und knapp neun Zentimeter länger.
Unter den muskulösen Kotflügeln stecken die weitgehend unverändert übernommene Vorder- und Hinterachse von BMW M3 und M4. Die Doppelgelenk-Federbein-Vorderachse ist genau wie die Fünflenker-Hinterachse in Aluminium-Leichtbauweise ausgeführt, wie bei den großen Brüdern ist der Hinterachsträger starr mit der Karosserie verschraubt. Ausgeschöpft wird das resultierende Querdynamik-Potenzial von der Michelin Pilot Super Sport-Bereifung, die auf 19 Zoll großen Schmiede-Felgen arbeitet und mit 245 beziehungsweise 265 Millimeter Breite für optimale Traktion sorgen soll.
Trotz der etwas größeren Abmessungen und des stärkeren Antriebs befindet sich das Gewicht exakt auf dem Niveau des Vorgängers – und auch der große Bruder M4 wiegt mit einem DIN-Leergewicht von 1.497 Kilogramm nur 2 Kilogramm mehr als der M2. Wie angekündigt wird der BMW M2 von einem verfeinerten N55-Motor angetrieben, dieser leistet 370 PS und bietet ein maximales Drehmoment von 465 Newtonmeter. Wie schon beim 1er M Coupé kommt auch beim M2 kein reinrassiger M-Motor, sondern “nur” ein weiterentwickelter AG-Motor zum Einsatz – immerhin mit einigen Komponenten aus dem M4-Triebwerk S55.
Auch die Fahrleistungen auf mehr oder weniger geraden Straßen passen zur selbstbewussten Optik des BMW M2, denn den Sprint von 0 auf 100 absolviert der F87 mit optionalem 7-Gang-DKG und Launch-Control in nur 4,3 Sekunden. Wer es beim manuellen Sechsgang-Getriebe belässt, braucht zwei Zehntelsekunden mehr. Die Höchstgeschwindigkeit wird elektronisch auf 250 km/h limitiert, gegen Aufpreis sorgt das M Driver’s Package für eine Anhebung der künstlichen Vmax-Grenze auf 270 km/h.
Insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten spielt auch die verbesserte Aerodynamik des BMW M2 Coupé eine zunehmend wichtige Rolle. Die auch optisch auffälligen Maßnahmen wie die großen Luftein- und durchlässe in der Frontschürze sorgen für einen um fünf Prozent reduzierten Luftwiderstand im Vergleich zum normalen 2er Coupé, gleichzeitig konnte der Auftrieb um 35 Prozent reduziert und somit der Grundstein für mehr Stabilität in schnellen Kurven gelegt werden.
Der Preis des BMW M2 Coupé liegt zum Marktstart im April 2016 bei 56.700 Euro. Damit ist der M2 exakt 11.800 Euro teurer als ein M235i und gleichzeitig 15.800 Euro günstiger als das M4 Coupé. Die Farbpalette ist wie angekündigt auf die vier Lackierungen Long Beach Blue, Alpinweiß, Saphirschwarz und Mineralgrau beschränkt. Entgegen anderslautender Gerüchte völlig unbeschränkt sind die Stückzahlen, zumindest ist die Produktion des M2 seitens BMW in keiner Weise limitiert.