Der vor wenigen Tagen bekanntgewordene und heute mit dem Rücktritt von VW-Chef Winterkorn endgültig eskalierte Diesel-Skandal rund um verfälschte Abgasmessungen in den USA hat seinen Ursprung offenbar schon vor über einem Jahr gehabt. Damals prüfte der International Council on Clean Transportation ICCT mehrere US-Dieselmodelle deutscher Hersteller, um deren im Vergleich mit den europäischen Varianten noch besser gereinigte Abgase zu betonen.
Dabei entdeckte das Team von Peter Mock offenbar völlig unerwartet die deutlichen Grenzwert-Überschreitungen der VW-Diesel. Ebenfalls im Test war damals ein BMW X5 xDrive35d, der die strengen US-Abgasnormen für Selbstzünder wie versprochen und vom Gesetz vorgeschrieben nicht nur im Labor, sondern auch in der Praxis einhält.
Der BMW X5 xDrive35d ist eines von mehreren Diesel-Modellen der BMW Group für den US-Markt, die Bedeutung der Selbstzünder ist in den Vereinigten Staaten aber nicht ansatzweise mit der aus Europa bekannten Situation vergleichbar.
Während in Deutschland im Gesamtjahr 2014 fast drei von vier neuen BMW mit Diesel-Motor ausgerüstet wurden und der Diesel-Anteil in manchen Baureihen deutlich über 90 Prozent liegt, waren Selbstzünder in den USA auch vor dem aktuellen VW-Skandal eine Randerscheinung und blieben in den meisten Baureihen bei Anteilen unter 10 Prozent.