Der Skandal um manipulierte Abgas-Messungen von Diesel-Motoren bei VW und Audi ist derzeit in aller Munde und nicht selten ist zu hören, dass andere Autobauer sicher ähnliche Tricks nutzen. Natürlich haben auch wir uns gefragt, ob auch BMW milliardenschwere Strafzahlungen und ein massiver Imageschaden drohen, weshalb wir in München nachgefragt haben.
Fakt ist demnach, dass es auch bei BMW eine spezielle Software für Prüfstands-Tests gibt. Dieser sogenannte Prüfstandsmodus muss von Testern aktiviert werden, um Regelsysteme wie DSC für die Fahrt auf dem Rollenprüfstand vollständig zu deaktivieren. Auf das Abgas- und Emissionsverhalten hat dieser jedem Tester bekannte und von jedem Tester aktiv gestartete Prüfstandsmodus allerdings keinen Einfluss.
Eine Lösung wie beim betroffenen Vierzylinder-Diesel von Volkswagen, der eine Prüfstandsmessung automatisch erkennt und in diesem Modus für ein geändertes Abgasverhalten sorgt, ist damit nach Aussage von BMW nicht vergleichbar. Weder wird bei BMW automatisch der Betrieb auf einem Prüfstand oder das Fahren bestimmter Muster und Zyklen erkannt, noch hat der manuell aktivierte Prüfstandsmodus einen Einfluss auf den Verbrauch oder die Emissionen eines Fahrzeugs.
Dennoch ist die Gefahr von negativen Auswirkungen auf BMW sehr real, denn besonders auf dem US-Markt könnte der Skandal rund um VW und Audi zu einem nachhaltigen Image-Schaden für Diesel-betriebene Automobile aller Hersteller sorgen. Obwohl sich BMW nach aktuellem Stand nichts vorzuwerfen hat, könnte #Dieselgate auch dem Ansehen der Selbstzünder aus München schaden.
Welche Folgen der Skandal für Volkswagen hat, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen. Sicher ist, dass der Autobauer in den USA mit hohen Strafzahlungen und deutlichen Umsatz-Einbußen rechnen muss. Auch andere Länder wollen die Sauberkeit des betroffenen VW-Motors EA 189 nun erneut überprüfen. Anzunehmen ist außerdem, dass der Skandal auch personelle Konsequenzen in der Führungsriege der Wolfsburger haben wird.