Wie von Analysten erwartet ist das 2. Quartal 2015 für die BMW Group nicht völlig sorgenfrei verlaufen, vor allem die Entwicklung in China macht die Situation für die erfolgsverwöhnten Premium-Autobauer nicht einfacher. Trotz des tendenziell schwierigeren Umfelds kann die BMW Group im Quartalsbericht Q2 2015 viele starke Zahlen präsentieren und einige neue Rekordwerte vermelden.
Den Fokus dürften viele Beobachter zwar auf das Ergebnis vor Steuern legen, das mit 2,582 Milliarden Euro 2,7 Prozent hinter dem Rekordjahr aus dem Vorjahr zurückbleibt, abgesehen davon entwickelte sich das Unternehmen aber auch im 2. Quartal gut: Der Umsatz konnte um deutliche 20,2 Prozent auf 23,935 Milliarden Euro gesteigert werden, der Absatz stieg um 7,5 Prozent auf 573.079 Einheiten und in den ersten sechs Monaten insgesamt konnten mehrere Bestwerte für ein erstes Halbjahr aufgestellt werden.
Beim Blick auf die Baureihen fallen zahlreiche Rückgänge im Vergleich mit dem Rekord-Niveau des Vorjahres auf: Die am 28. März erneuerte 1er-Reihe lag in den ersten sechs Monaten 12,0 Prozent unter Vorjahr, die im ersten Halbjahr kurz vor ihrem Facelift stehende 3er-Reihe lag 7,2 Prozent unter Vorjahr und auch der Absatz einiger anderer Modellreihen schrumpfte deutlich.
Fast eine Versechsfachung der Verkaufszahlen gab es hingegen bei der mittlerweile auf drei Karosserievarianten angewachsenen 2er-Reihe und auch die ebenfalls dreiköpfige 4er-Familie, der im Vorjahr noch nicht erhältliche X4 sowie die großen Luxus-SUV X5 und X6 konnten deutliche Zuwächse erzielen. Bei den Fahrzeugen der Submarke BMW i konnten die Verkaufszahlen von 5.405 auf 12.562 Einheiten gesteigert werden.
Regional betrachtet steht das Wachstum der BMW Group auch im 1. Halbjahr 2015 auf einem breiten Fundament: In Europa konnten die Verkaufszahlen um 9,5 Prozent auf 488.490 Einheiten gesteigert werden, in Amerika entsprechen 242.379 verkaufte Fahrzeuge einem Plus von 9,5 Prozent.
In Asien konnte der Absatz um 4,4 Prozent auf 337.107 Fahrzeuge erhöht werden, das “Sorgenkind” China steigerte sich dabei um 2,3 Prozent auf 230.788 Einheiten und ist weiterhin der mit Abstand wichtigste Einzelmarkt der BMW Group.
Harald Krüger (Vorsitzender des Vorstands der BMW AG): “Wir halten unseren Kurs und haben im ersten Halbjahr Bestwerte bei Absatz, Umsatz und Gewinn erzielt. Wir setzen weiterhin auf eine weltweit ausgewogene Verteilung unseres Absatzes und stellen sicher, dass wir flexibel auf die Entwicklung einzelner Märkte reagieren können.”
Friedrich Eichiner (Finanzvorstand): “Wir haben schon lange auf eine bevorstehende Normalisierung des chinesischen Fahrzeugmarktes hingewiesen. Aber mittel- und langfristig bleiben wir von dem Wachstumspotenzial des chinesischen Marktes überzeugt. Dafür sprechen die vergleichsweise niedrige Motorisierungsrate, die gut ausgebaute Infrastruktur sowie die hohe Markenaffinität der dort weiterhin wachsenden Mittelschicht.
Wir streben 2015 bei den Auslieferungen und dem Konzernergebnis vor Steuern weiterhin solide Zuwächse auf jeweils neue Bestmarken an.”