Wassereinspritzung: Mercedes wird vorerst nicht nachziehen

News | 30.07.2015 von 9

Mit der Wassereinspritzung für Ottomotoren wird die BMW Group demnächst neue Wege auf der Suche nach mehr Leistung und reduziertem Verbrauch gehen. Im BMW M4 …

Mit der Wassereinspritzung für Ottomotoren wird die BMW Group demnächst neue Wege auf der Suche nach mehr Leistung und reduziertem Verbrauch gehen. Im BMW M4 GTS wird der überarbeitete Reihensechszylinder S55 seine Premiere feiern und ab Werk mit einer Wassereinspritzung ausgerüstet sein, die für eine Kühlung der Ansaugluft sorgt und damit auch die Temperaturen im Brennraum reduziert.

Schon jetzt wird in München auch an der zweiten Generation der Wassereinspritzung gearbeitet, bei dieser Technik wird Wasser direkt in den Brennraum eingespritzt und verhindert dort durch niedrigere Temperaturen eine unkontrollierte Verbrennung. Im Ergebnis kann der Motor stärker aufgeladen werden, ohne Nachteile bei Verbrauch oder Haltbarkeit von Bauteilen in Kauf nehmen zu müssen.

BMW-Wassereinspritzung-S55-Biturbo-R6-04

Gegenüber motoring.com.au hat sich nun auch der bei Mercedes für Entwicklung verantwortliche Vorstand Dr. Thomas Weber zu der neuen Technik geäußert und dabei zum Ausdruck gebracht, dass Daimler noch nicht von den Vorteilen überzeugt ist. Zwar sei die bei Mercedes – und derzeit auch bei allen anderen Herstellern – übliche Methode zur Reduzierung der Verbrennungstemperatur durch angefettetes Gemisch und somit zusätzliche Kraftstoff-Einspritzung vielleicht nicht optimal, die Wassereinspritzung hält Weber aber derzeit für zu komplex.

Gegen die Entwicklung einer Wassereinspritzung sprechen laut Weber auch die hohen Entwicklungskosten, schließlich stünde diesen ein vergleichsweiser kleiner Vorteil gegenüber. Außerdem sieht Weber ein großes Fragezeichen hinter der Quelle des Wassers, denn dieses muss entweder in einem eigenen Tank gespeichert und von Zeit zu Zeit aufgefüllt oder im Auto selbst gewonnen werden.

Im BMW M4 GTS werden die Münchner den ersten Weg gehen und von ihren Kunden ein regelmäßiges Befüllen mit Wasser verlangen, aber die Entwicklung der nächsten Generation läuft bereits auf Hochtouren. Wie wir bei einer Testfahrt in Miramas feststellen durften, funktioniert die Gewinnung der Flüssigkeit aus dem Kondenswasser der Klimaanlage schon heute. Den aktuellen Stand zur Wassereinspritzung bei BMW liefert unser Interview mit Werner Mährle, seines Zeichens Leiter Entwicklung Ottomotoren.

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