Mit einem starken Qualifying und der Pole Position konnte Bruno Spengler ein Lebenszeichen von BMW Motorsport am Norisring senden, doch im Rennen war der Kanadier im BMW M4 DTM erwartungsgemäß kein ernsthafter Siegkandidat. Trotz eines guten Starts und einigen starken Runden zu Beginn war sein Auto nicht schnell genug, um sich dauerhaft gegen die am Norisring traditionell starken Mercedes wehren zu können.
Auf den Vierfach-Sieg am Samstag folgte heute ein Doppelsieg für Mercedes, Robert Wickens konnte seinen Teamkollegen Christian Vietoris dabei auf den zweiten Rang verweisen. Zwischen Bruno Spengler und Audi-Pilot Mattias Ekström gab es bis zur letzten Runde ein heißes Duell um den letzten Podiumsplatz, der Kanadier profitierte dabei vom niedrigeren Gewicht seines BMW M4 DTM und konnte immerhin die erste Top-3-Platzierung für BMW in dieser Saison einfahren.
Außer Bruno Spengler konnte jedoch keiner der BMW M4 DTM die Pace der Spitze mitgehen, Maxime Martin sicherte sich auf dem 10. Rang zumindest noch einen Punkt. Die weiteren BMW-Piloten Martin Tomczyk, António Félix da Costa, Marco Wittmann und Tom Blomqvist kamen auf den Positionen 11, 12, 13 und 16 ins Ziel. Timo Glock und Augusto Farfus konnten das Rennen nach Unfällen zu Beginn des Rennens nicht beenden.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): „Nach dem Regen-Roulette am Samstag war das Rennen heute besser berechenbar. Der Norisring ist eine ganz spezielle Strecke, wo der eine oder andere Fahrer mit seiner Erfahrung eine Extra-Schippe drauflegen kann. Das ist Bruno Spengler mit der Poleposition im Qualifying gelungen, seine Runde war wirklich perfekt. Im Rennen hat Bruno dann zudem sein großes Kämpferherz gezeigt, zum richtigen Zeitpunkt attackiert und verdient den ersten Podestplatz der Saison für uns geholt. Das war heute eine ganze starke Vorstellung unseres DTM-Champions von 2012. Auch Maxime Martin hat kompromisslos um jeden Meter gekämpft und die Punkteränge erreicht. In unserer aktuellen Situation sind dies genau die Eigenschaften, die wir zeigen müssen, um wieder dahin zu kommen, wo wir hin wollen. Das war nach den ersten beiden schwierigen Rennwochenende ein kleiner Schritt in die richtige Richtung. Wenn alle Parameter stabil sind, bin ich überzeugt, dass es langsam, aber stetig besser werden wird. Glückwunsch an Mercedes, die hier in Nürnberg seit Jahren erfolgreich sind.“
Bruno Spengler (BMW Team MTEK, 3. Platz): „Ich freue mich riesig über den dritten Platz. Dennoch bin ich auch ein kleinwenig enttäuscht. Natürlich hätte ich das Rennen gerne gewonnen. Aber die beiden Mercedes waren heute nicht zu schlagen. Ich wurde bis auf den fünften Rang durchgereicht, habe mich aber dann zurückgekämpft. Der Fight mit Mattias Ekström um Rang drei hat großen Spaß gemacht. Eigentlich hat er keinen Fehler gemacht, dennoch konnte ich ihn auf den letzten Metern überholen. Danke ein mein Team. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt den Boxenstopp absolviert. Dieses Fenster zu treffen, war heute nicht leicht. Auch aufgrund der tollen Strategie bin ich am Ende auf das Podium gefahren.“
Maxime Martin (BMW Team RMG, So.: 10. Platz, Sa.: DNF): „Das war ein harter Kampf um diesen einen Punkt. Ich hatte das ganze Rennen über ziemlich große Probleme mit den Bremsen. Schade, dass ich im Gegensatz zu Bruno die Pace der Spitze nicht mitgehen konnte. Glückwunsch an ihn zum Podium. Wir müssen nun weiter hart daran arbeiten, um auf allen Strecken wieder konkurrenzfähiger zu werden.“
Martin Tomczyk (BMW Team Schnitzer, So.: 11. Platz, Sa.: 6. Platz): „Die Leistung heute im Qualifying war bescheiden, im Rennen dagegen konnte ich zehn Plätze gutmachen. Mehr war leider nicht drin. Dennoch können wir auf das Rennen aufbauen, müssen aber für die nächsten beiden Läufe in Zandvoort sehen, dass wir im Zeittraining besser abschneiden. Dann können wir auch wieder die Punkteränge anvisieren. Das muss das Ziel sein.“
António Félix da Costa (BMW Team Schnitzer, So.: 12. Platz, Sa.: 12. Platz): „Unser schwacher Startplatz hat uns von Beginn an in eine schwierige Ausgangsposition gebracht, aber ich hatte einen sehr guten Start und konnte in den ersten Runden viele Plätze gutmachen. Punkte wären heute drin gewesen, aber dann hatten wir leider ein Problem beim Boxenstopp, das uns zurückgeworfen hat. Das ist schade. Alles in allem war es jedoch schön zu sehen, dass BMW hier einen Schritt nach vorn gemacht hat und die Pace im Rennen gut war.“
Marco Wittmann (BMW Team RMG, So.: 13. Platz, Sa.: 9. Platz): „Mein Heimspiel war leider ein bisschen ernüchternd für mich. Die zwei Punkte am Samstag waren immerhin noch etwas Zählbares, aber am Sonntag war von Startplatz 22 klar, dass es schwierig werden würde, weitere Punkte zu holen. Ich hatte eigentlich einen guten Speed im Rennen, war aber immer wieder in Zweikämpfe verstrickt. Jetzt müssen wir analysieren, warum wir keine so schnellen Zeiten fahren konnten wie Bruno Spengler, dem ich zu seinem dritten Platz herzlich gratuliere. Wir greifen in zwei Wochen in Zandvoort wieder an.“
Tom Blomqvist (BMW Team RBM, So.: 16. Platz, Sa.: DNF): „Das war ein ziemlich hartes Rennen. Ich war gleich in der ersten Kurve sehr weit außen und hing deshalb von Beginn an im hinteren Feld fest. Zudem hatte ich mit meinen Bremsen zu kämpfen. Immerhin habe ich das Rennen beendet, das ist ein positiver Aspekt des Wochenendes.“
Timo Glock (BMW Team MTEK, So.: DNF, Sa.: 13. Platz): „Das war für uns ein schwieriges Wochenende. Zu allem Überfluss war ich am Sonntag auch noch in einen Startunfall verwickelt. Ich wurde von hinten getroffen und bin dann in ein anderes Fahrzeug gekracht. Dadurch war das Rennen leider früh beendet. Schade, denn ich hätte gerne gesehen, ob wir unter trockenen Bedingungen besser ausgesehen hätten. Ich habe mich das ganze Wochenende über im Auto nicht richtig wohl gefühlt. Den Grund dafür müssen wir mit Blick auf die nächsten Rennen genau analysieren.“
Augusto Farfus (BMW Team RBM, So.: DNF, Sa.: 8. Platz): „Das war ein sehr kurzer Auftritt für mich am Sonntag. Ende der Start-Ziel-Gerade bin ich beim Einbiegen in die erste Kurve massiv an der Seite getroffen worden. Mein Auto war danach so stark beschädigt, dass ich es in der Garage abstellen musste. Ich bin sehr enttäuscht, dass mein Rennen schon nach wenigen Sekunden vorbei war. Mein Team und ich waren am Start noch recht zuversichtlich. Wir hatten das Gefühl, dass wir hier durchaus ein gutes Rennen hätten fahren können. Umso mehr schmerzt das Ausscheiden. Aber wenn das Auto beschädigt ist, kannst du nichts mehr ausrichten. Ich hoffe in Zandvoort auf mehr Rennglück.“