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BMW EfficientDynamics-Projekt: Offizielles Statement klärt auf

Gestern berichteten wir kurz von einem neuen BMW EfficientDynamics Forschungsfahrzeug, das den neuesten Stand der sparsamen und sauberen Mobilität von Morgen darstellen soll. Nach Rücksprache mit BMW können wir nun einige weitere Details zu dem Projekt nennen und damit etwas mehr Licht ins Dunkel bringen.

Zunächst machen die Münchner deutlich, dass der beschriebene Prototyp nie wirklich für die Öffentlichkeit bestimmt war und auch keinerlei Serienfertigung des Sparmeisters geplant ist. Es handelt sich vielmehr um ein Projekt von BMW-Entwicklern, die das derzeit technisch Machbare ausloten wollten und dabei ein Fahrzeug auf die Räder gestellt haben, das mit beeindruckenden Eckdaten glänzt: Platz für vier Personen, rund 350 Liter Kofferraum-Volumen, über 180 km/h Höchstgeschwindigkeit und 0,4 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer.

Zu diesen beeindruckenden Werten tragen mehrere Aspekte maßgeblich bei: Konsequenter Leichtbau mit Hilfe von viel Carbon, die im Windkanal auf einen cW-Wert von 0,18 optimierte Aerodynamik und ein Plug-in-Hybrid-Antrieb mit deutlich vergrößerter elektrischer Reichweite.

Auf den letzten Punkt sind die Münchner schon vor Monaten mit der Studie BMW Power eDrive ausführlich eingegangen, in unserem Interview mit Projektleiter Franz Drescher-Kaden war bereits detailliert von der größeren Elektro-Reichweite und den damit verbundenen Vorteilen für den Kunden die Rede.

Auch die wachsende Bedeutung der Aerodynamik liegt mit Blick auf die angestrebte Minimierung der Verbrauchswerte auf der Hand. Fahrzeuge wie der BMW i8 zeigen schon heute, wie sich optimale Luftführung und sportliches Design vereinen lassen: aerodynamisch betrachtet bewegt sich das Heck des Plug-in-Hybrid-Sportwagens nah an der optimalen Tropfenform, die Luftführung im Bereich der Rückleuchten führt die Luftströme hinter dem Fahrzeug optimal zusammen – für das Auge steht der Flügeltürer dennoch stämmig auf der Straße, auch die Spur an der Hinterachse fällt der aerodynamischen Verjüngung zum Trotz nicht schmaler als an der Vorderachse aus.

Was dabei herauskommt, wenn die verschiedenen Teilaspekte im Bereich Efficient Dynamics in einem einzigen Auto vereint werden, lässt sich an dem nun inoffiziell vorgestellten Forschungsfahrzeug erkennen. Auch wenn eine Serienfertigung dieses Fahrzeugs nicht geplant ist, werden wir einzelne Elemente eines Tages mit hoher Wahrscheinlichkeit in Serienfahrzeugen zu Gesicht bekommen.

Der mancherorts zu lesende Vergleich mit dem VW XL1 liegt aufgrund des Strebens nach minimalem Verbrauch durchaus nahe, der BMW wäre allerdings spürbar alltagstauglicher als die in Kleinserie realisierte Machbarkeitsstudie aus Wolfsburg. Vier statt zwei Sitze, deutlich mehr Kofferraum und ein dennoch besserer cW-Wert würden gemeinsam mit den sportlicheren Fahrleistungen und dem noch niedrigeren Verbrauch für den Münchner sprechen.

Das offizielle Statement von BMW lautet wie folgt:

“Das im Rahmen vergangener Fachtagungen thematisierte Efficient Dynamics Forschungsfahrzeug ist ein Technologieträger mit den Schwerpunkten Leichtbau, Aerodynamik und Elektrifizierung der Zukunft. Ziel ist die Darstellung einer verbesserten Alltagstauglichkeit bei einem deutlich verringerten CO2-Ausstoß.
Der Technologieträger fokussiert alle Themen, welche die individuelle Mobilität in der Zukunft maßgeblich beeinflussen können: Ein selbsttragendes CFK Karosserie-Leichtbaukonzept, revolutionär unkonventionelles Exterieur mit Benchmark-Aerodynamikwerten und einen hochelektrifizierten Plug-in Hybridantrieb mit deutlich erhöhtem elektrischen Fahrerlebnis und deutlich verbesserter Gesamtreichweite.
Das Fahrzeug ist verkehrstauglich und in Form einer üblichen Erprobungs-Sonderzulassung für den Betrieb auf öffentlichen Straßen zugelassen.
Eine Markteinführung dieses Fahrzeugs ist nicht geplant, es dient vielmehr zur Befähigung weiterer Vorentwicklungsprojekte.
Es ist denkbar, dass einzelne Komponenten und Elemente dieses Forschungsfahrzeugs in zukünftige Serienmodelle einfließen.
Wir bitten um Verständnis, dass wir nicht zuletzt aus Wettbewerbsgründen keine Detailinformationen zu diesem Technologieträger geben können.”

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