Als Vorsitzender des Vorstands kann Dr. Norbert Reithofer auf eine beeindruckende Bilanz zurückblicken, doch bei der BMW Hauptversammlung am kommenden Mittwoch muss der scheidende Konzernchef auch mit Gegenwind rechnen.
Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtet, sprechen sich mehrere Aktionäre gegen einen direkten Wechsel Reithofers vom Vorstandsvorsitzenden an die Spitze des Aufsichtsrats aus. Grundlage dafür sind nicht etwa Zweifel an Reithofers Fähigkeiten, sondern schlicht das Fehlen einer sogenannten Cooling-off-Phase, in der Reithofer etwas Abstand vom Tagesgeschäft gewinnen könnte.
Sowohl die Aktionärsberater ISS als auch Union Investment wollen mit Blick auf die fehlende Abkühlungsphase gegen die Wahl Reithofers zum Aufsichtsratsvorsitzenden stimmen. Ob das ausreicht, um die Wahl zu verhindern, darf mit Blick auf das Stimmgewicht der Familie Quandt bezweifelt werden. Nach einem herausragenden Ergebnis darf Reithofer unter diesen Umständen aber ebenfalls nicht hoffen.
In den beinahe neun Jahren, die Dr. Norbert Reithofer an der Spitze der BMW Group stand, konnte das Unternehmen seinen weltweiten Absatz von unter 1,4 auf über 2,1 Millionen Einheiten steigern, der Umsatz wuchs im gleichen Zeitraum von unter 50 auf über 75 Milliarden Euro.
Als Reithofer-Nachfolger soll im Rahmen der Hauptversammlung am Mittwoch der bisherige Produktionsvorstand Harald Krüger gewählt werden.