Seit ihrer Vorstellung vor fast fünf Jahren genießen die BMW Motorräder K 1600 GT und K 1600 GTL mit ihren Reihensechszylinder-Motoren nicht nur innerhalb des BMW-Portfolios eine Sonderrolle, die sich nicht nur aus dem für Motorrad-Verhältnisse üppigen Triebwerk ableitet. Der enormen Faszination der BMW K 1600 GTL kann sich auch die Tuning-Szene nicht entziehen, was nun von zwei beeindruckenden Beispielen aus Japan unterstrichen wird.
Kenji Nagai und Keiji Kawakita haben im Rahmen des Projekts BMW Ignite Straight Six zwei Custom Bikes auf die Räder gestellt, die den quer montierten Reihensechszylinder besonders in Szene setzen und sich dabei weit von der Serie entfernen. Sowohl die “Juggernaut” von Keiji Kawakita als auch der “Ken’s Factory Special” genannte Entwurf von Kenji Nagai interpretieren das Thema auf eine völlig eigenständige Art und Weise.
Wie schon der erste Blick vermuten lässt, lassen sich die Gleichteile mit einer serienmäßigen BMW K 1600 GTL beinahe an einer Hand abzählen: Während Keiji Kawakita neben Motor und Rahmen auch die Duolever-Vorderradführung übernommen hat, setzt Kenji Nagais Interpretation auf eine gestreckte Springergabel im Chopper-Stil.
Das Vorderrad der “Ken’s Factory Special” misst satte 23 Zoll und stellt in dieser Hinsicht selbst die meisten Tuning-SUV in den Schatten, das mit 20 Zoll deutlich kleinere Hinterrad unterstreicht die angestrebte Digger-Optik des japanischen Custom Bikes für Individualisten.
Die “Juggernaut” von Keiji Kawakita geht einen völlig anderen Weg, ein Skelett aus Aluminiumrohren verbreitert den Rahmen der K 1600 GTL erheblich und beschert dem Motorrad einen Look, der auch in einem Zombie-Film für düstere Stimmung sorgen könnte.
Kenji Nagai: “Zuerst schwebte mir ein Motorrad im Bagger-Stil vor, das sich vom Tourer-Image abhebt. Doch einen Tourer einfach in einen Bagger zu verwandeln, wäre etwas zu offensichtlich gewesen. Also machte ich mir Gedanken über einen anderen Ansatz und entschied mich für den Digger-Stil. Der gestreckte, schlanke Digger-Stil würde den Reihensechszylinder noch prominenter zur Geltung bringen.”
Keiji Kawakita: “Als ich ein altes Foto vom Cockpit eines Cabriolets aus der jüngeren Zukunft fand, kam mir die Idee für ein Motorrad mit diesem atmosphärischen Stil. Ich schaute mir die Vorderradführung und den Duolever an und dachte mir, das könnte ich aus der K 1600 GTL machen. Tatsächlich war es aber dann lange, harte Arbeit. Selbst als ich dann fertig war, blieb ich unsicher, ob das Werk nun vollendet war. Aber so ist das beim Customizing, oder nicht?”