Im zweiten Anlauf konnte der BMW Z4 GTLM im Sieger-Design von 1975 seinen ersten Sieg in der USCC 2015 feiern. Beim Rennen in Long Beach sicherten sich Bill Auberlen und Dirk Werner im weißen BMW Z4 mit der Startnummer 25 den Sieg, ihre Teamkollegen Lucas Luhr und John Edwards kamen im schwarzen Schwesterauto mit Startnummer 24 auf dem fünften Rang ins Ziel.
Nach einem problematischen Boxenstopp war der später siegreiche Z4 vom zweiten auf den fünften Platz zurückgefallen, Dirk Werner ließ sich von diesem Rückschlag aber nicht beirren und brachte den Rennwagen mit mehreren spektakulären Manövern zurück auf die Siegerstraße. Mit Hilfe eines neuen Streckenrekords gelang es Werner, den zwischenzeitlich um 8 Sekunden enteilten Ferrari wieder einzuholen und diesen schließlich sogar noch zu überholen.
Bill, mit dem Erfolg haben Sie in der ewigen Siegerliste der Sportwagen-Piloten in Nordamerika mit nun 54 Triumphen den Abstand zu Spitzenreiter Scott Pruett (59) verkürzt. Was bedeutet Ihnen das?
Bill Auberlen: “Das bedeutet mir eine ganze Menge. Es geht in dieser Wertung sehr eng zu – und ich hätte nichts dagegen, irgendwann ganz vorne zu stehen. Allerdings ist es sehr schwierig, in unserer Meisterschaft Siege zu feiern. Scott Pruett wird weitere Siege holen, dasselbe gilt für mich. Also kann man den Abstand nicht so einfach verringern. Ich will diesen Rekord. Und wenn es mir gelingen sollte, dann wäre es mir eine große Ehre, mit Scott in einem Atemzug erwähnt zu werden.”
Wie hat es sich angefühlt, bei Ihrem Heimrennen zum ersten Mal seit 2013 wieder ganz oben zu stehen?
Auberlen: “Es fühlt sich großartig an – vor allem, weil Long Beach mein Heimspiel ist und wir ganz schön lange auf diesen Sieg warten mussten. An dieses Gefühl gewöhnt man sich nie, es ist immer speziell. Im Rennen ging es auf und ab. Erst lief es auf Platz zwei ganz okay, dann hatten wir ein Problem beim Nachtanken und fielen auf Rang fünf zurück. Da macht man sich dann schon seine Gedanken. Aber dann arbeitete sich Dirk durch das Feld und meine negativen Gedanken verflüchtigten sich wieder. Ich war davon überzeugt, dass wir noch immer eine Chance auf den Sieg haben würden. Bobby Rahal sah das genauso. Er hat einfach weitergemacht und sich die perfekte Strategie ausgedacht. Dirk hat gekämpft. Er ist ein fantastischer Fahrer und super schnell. Er war einfach nicht aufzuhalten und hat den Ferrari dann mit einem tollen Manöver überholt.”
Was rechnen Sie sich für die weitere Saison aus?
Auberlen: “Wenn wir das Set-up für Laguna Seca richtig hinbekommen, dann haben wir eine Chance, diesen Erfolg zu wiederholen. Dort kamen wir 2014 auf P2 ins Ziel, müssen uns also nur um eine Position verbessern. Das wird aber in jedem Fall ein harter Kampf. Es kann ein tolles Jahr werden.”
Bobby Rahal (Teamchef, BMW Team RLL): „Es ist großartig, wieder in der ‚Victory Lane’ zu stehen. Beide Fahrer haben tolle Arbeit geleistet. Bill war zu Beginn stark unterwegs, Dirk konnte dann den Ferrari einholen. Ich wusste immer, dass wir hier um den Sieg fahren würden. Aber mir war auch klar, dass es alles andere als einfach werden würde. Wenn man es dann wirklich geschafft hat, dann fühlt sich das fantastisch an.“
Dirk Werner (#25 BMW Z4 GTLM, Platz 1): „Es ist ein tolles Gefühl. Es war der erste Sieg für BMW in Nordamerika seit 2013 – und für mich persönlich lag mein letzter Sieg sogar schon fünf Jahre zurück. Auf diesen Triumph habe ich also gewartet. Heute ist einfach ein großartiger Tag. Jeder im Team hat sich diesen Erfolg verdient. Das letzte Jahr war hart. In dieser Saison – und besonders auf dieser Strecke – ist unser Auto richtig gut. Jeder kann heute stolz sein.“
Bill Auberlen (#25 BMW Z4 GTLM, Platz 1): „Das ist ein besonderer Sieg, denn unser Team hat darauf recht lange warten müssen. Außerdem ist es mein Heimrennen. Dirk und ich haben an diesem Wochenende ziemlich viel erreicht: den Sieg, die Poleposition, Streckenrekord im Qualifying und einen weiteren Rundenrekord im Rennen, als sich Dirk den Sieg geschnappt hat. Viel besser geht es kaum. Nach dem Problem beim Tankstopp fielen wir zurück, aber im Rennsport sollte man niemals aufgeben. Das hat Dirk dann mit seinem Stint bewiesen.“
Lucas Luhr (#24 BMW Z4 GTLM, Platz 5): „Das ist natürlich insgesamt ein guter Tag für BMW. Der BMW Z4 GTLM hat sein erstes Rennen 2015 gewonnen. Das ist klasse, und mein Glückwunsch geht an Bill und Dirk. Ich hatte vor allem gegen Ende sehr zu kämpfen und hätte zwei Mal beinahe die Mauer berührt. Ich weiß nicht genau, was los war. Das werden wir uns im Detail ansehen. So ist es manchmal im Rennsport. Es war nicht wirklich unser Tag. Entscheidend ist jedoch, dass BMW heute ganz oben steht.“
John Edwards (#24 BMW Z4 GTLM, Platz 5): „Für unser schwarzes Auto war es ein enttäuschender Tag. Wenn man aus der ersten Reihe startet, dann will man auch mindestens auf dem zweiten Platz ins Ziel kommen. Das hat leider nicht geklappt. Lucas hatte gegen Ende ein Problem. Aber deshalb hat jedes Team ja zwei Autos am Start. Wir hatten zwei Chancen auf den Sieg. Glückwunsch an die Jungs mit der Nummer 25. Es ist ein guter Tag für BMW und schön zu sehen, dass der BMW Z4 GTLM wieder in der ‚Victory Lane’ steht.“