Nicht ganz so erfolgreich wie vor 40 Jahren, aber zumindest ähnlich schön anzusehen waren die beiden BMW Z4 GTLM beim 12-Stunden-Rennnen von Sebring 2015. Für die im Retro-Design des 1975 siegreichen BMW 3.0 CSL antretenden Rennwagen des Teams Rahal Letterman lief das Rennen leider nicht optimal, technische Probleme verhinderten bei beiden Fahrzeugen bessere Platzierungen als die Ränge 4 und 8.
Besonders der BMW Z4 GTLM mit Startnummer 24 hatte bis kurz vor Schluss beste Chancen auf einen Podiumsplatz, in den finalen 20 Minuten konnte Lucas Luhr wegen Problemen mit der Servolenkung aber nicht mehr in den Kampf um die Ränge 2 und 3 eingreifen und verpasste das Podium knapp. Der zweite BMW Z4 GTLM erlitt nach fünfeinhalb Stunden einen Bruch des Vorderachsträgers und musste zu einem längeren Reparaturstopp an die Box, am Ende konnte sich das Team immerhin wieder bis auf den 8. Rang nach vorne kämpfen.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): „Natürlich hatten wir uns zum 40-jährigen Jubiläum des ersten Siegs von BMW Motorsport in Sebring einen erfolgreicheren Ausgang dieses Rennens gewünscht und wären gerne in die Top-3 gefahren. Das Podium war für die Startnummer 24 bis zum Schlussstint durchaus in Reichweite. Ein Ausfall der Servolenkung 20 Runden vor Schluss machte dies jedoch unmöglich. Auch die Startnummer 25 hatte Pech: Ein technischer Defekt warf das Auto schon früh weit zurück. Dennoch möchte ich dem gesamten Team ein Kompliment aussprechen. Insbesondere für unsere Fahrer war es bei dieser Hitze alles andere als einfach. Alle haben bei diesen tropischen Temperaturen fantastisch gekämpft und alles gegeben. Die Anwesenheit der Siegermannschaft von 1975 mit dem BMW 3.0 CSL hat dieses Rennen in jedem Fall zu etwas Besonderem für uns gemacht. Glückwunsch an die Corvette-Crew zum Sieg. Nun werden wir in den nächsten Läufen der United SportsCar Championship alles daran setzen, wie beim Saisonauftakt wieder auf dem Podium zu stehen. In Long Beach werden die Karten wieder neu gemischt.“
Bobby Rahal (Teamchef, BMW Team RLL): „Es war in vielerlei Hinsicht ein enttäuschender Tag für uns. Die Strategie hat beim Auto mit der Nummer 24 sehr gut funktioniert, allerdings hatten wir dann am Ende ein Problem mit der Servolenkung. Wir hätten sonst den zweiten Platz ins Visier nehmen können. Das ist sehr schade, letztlich ist es der vierte Rang geworden. Es gibt schlechtere Resultate, aber trotzdem ist man ein wenig enttäuscht. Wenn es eigentlich gut läuft, dann will man auch dafür belohnt werden. Bei der Startnummer 25 hatten wir den Bruch an der Aufhängung, der uns viel Zeit gekostet hat. Das Auto kam trotzdem ins Ziel. Allerdings steckt man hier so viel Arbeit in das Rennen, dass man sich für diesen Einsatz auch ein kleines bisschen mehr erhofft.“
Lucas Luhr (#24 BMW Z4 GTLM, Platz 4): „Es war ein langer Tag heute. Als wir nach Sebring kamen, haben wir erwartet, dass unsere Pace hier eigentlich sehr gut sein sollte. Das war dann jedoch nicht ganz so. Wir sind jetzt zweimal hintereinander auf Platz vier gefahren. Das ist nicht das ideale Ergebnis. Am Ende hatten wir jedoch Probleme, und die Lenkung hat nicht mehr richtig funktioniert. Es war sehr hart im Cockpit – und jetzt bin ich einfach froh, dass das Rennen vorüber ist. Wir waren zur Stelle, sind in der Führungsrunde geblieben und haben unseren Plan umgesetzt. Es hat einfach ein klein wenig gefehlt, um die anderen bis zum Schluss angreifen zu können. Jetzt werden wir uns zuhause die negativen und positiven Punkte dieses Wochenendes ansehen und dann gestärkt zurückkommen. Dann schaffen wir es hoffentlich auch auf das Podium.“
John Edwards (#24 BMW Z4 GTLM, Platz 4): „Das war heute ein heißes Rennen. Meine Stints lagen immer recht nah beieinander. Also musste ich auch in den Pausen Gas geben und bei der Hitze so schnell wie möglich genügend Flüssigkeit aufnehmen. Insgesamt war unser Auto konstant und nicht sonderlich schwierig zu fahren. Allerdings hat uns im Vergleich zu einigen Konkurrenten in der Spitzengruppe zumindest im Rennen ein wenig Pace gefehlt. Wenn man das im Hinterkopf behält, dann ist der vierte Platz insgesamt okay.“
Jens Klingmann (#24 BMW Z4 GTLM, Platz 4): „Wir hatten uns natürlich ein bisschen mehr vorgenommen. Ein Podium wäre schön gewesen. Diesmal waren wir noch näher dran als bei unserem vierten Platz ins Daytona. Trotzdem fällt mein persönliches Fazit positiv aus. Es war mein erstes Rennen in Sebring – und ich kam auf Anhieb gut klar. Das Team hat einen tollen Job gemacht. Natürlich ist es schade, dass uns die Servolenkung gegen Ende einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Ich bin sicher, dass die Jungs in den nächsten Rennen den Sprung auf das Podium schaffen. Und ich freue mich jetzt schon darauf, in Road Atlanta wieder dabei zu sein.“
Dirk Werner (#25 BMW Z4 GTLM, Platz 8): „Der Tag war nicht einfach für uns, das gilt für das gesamte Team und insbesondere für unser Auto. In der Mitte des Rennens verloren wir wegen eines Problems über zehn Runden. Wir haben alles gegeben, um unser Auto wieder zurück auf die Strecke zu bringen und den Fans bis zum Ende des Rennens zu zeigen. Es hat immer noch Spaß gemacht, es zu fahren. Trotzdem ist es eine Enttäuschung, denn wir hätten es durchaus auf das Podium schaffen können. Es wären viele Punkte möglich gewesen. Jetzt geht es für uns nach Long Beach. Das ist die Heimstrecke von Bill, also bin ich zuversichtlich.“
Bill Auberlen (#25 BMW Z4 GTLM, Platz 8): „Ich bin mit großen Hoffnungen hierher gekommen. Mit dem speziellen Design anlässlich des Siegs von 1975 wollte ich nichts lieber, als einen Sieg einzufahren. Stattdessen ist ein seltenes technisches Problem aufgetreten. Einen solchen Defekt hatten wir mit diesem Teil noch nie. Wenn so etwas passiert, dann passiert es in Sebring. Das ist eben so. Ich bin aber die schnellste Rennrunde gefahren. Das zeigt, dass die Pace grundsätzlich da war. Die müssen wir auch in Long Beach zeigen und einfach weitermachen.“
Augusto Farfus (#25 BMW Z4 GTLM, Platz 8): „Ich bin schon sehr enttäuscht von diesem Rennverlauf. So hatten wir uns das nicht vorgestellt. Selbst, wenn wir keinen Defekt gehabt hätten, wäre unsere Pace auf die gesamte Distanz nicht gut genug gewesen. Trotzdem muss ich sagen, dass das Team einen großartigen Job gemacht hat. Ich freue mich auf viele weitere Rennen in den USA. Jetzt ist es jedoch an der Zeit, mich auf Europa und die DTM zu konzentrieren.“