10 Jahre Nummer 1: BMW Group seit 2005 vor Mercedes-Benz

News | 21.01.2015 von 24

Premium-Dreikampf: BMW steht seit 2005 an der Spitze, Audi hat seit 2000 massiv aufgeholt. Verlierer der rasanten Entwicklung ist bisher Mercedes

Anfangs mag man es in Stuttgart noch für einen Betriebsunfall gehalten haben, aber heute steht das Jahr 2005 für eine Zeitenwende: Vor zehn Jahren übernahm BMW erstmals die Rolle des weltweit erfolgreichsten Anbieters von Premium-Automobilen und konnte diese Position in der letzten Dekade zunächst ausbauen und dann souverän verteidigen.

Unsere Grafik zeigt, wie sich der Absatz von BMW, Mercedes und Audi seit dem Jahr 2000 entwickelt hat. Die gestrichelten Linien zeigen den Absatz von BMW Group und Daimler inklusive anderer Pkw-Marken des Konzerns – im Fall der BMW Group also zunächst mit Rover und Land Rover, später mit den Kleinwagen der Marke MINI und den Luxus-Automobilen von Rolls-Royce; im Fall von Daimler sind die Fahrzeuge der Marke Smart enthalten.

Premium-Absatz-Entwicklung-2000-bis-2014-Audi-BMW-Mercedes-Vergleich

Auffällig ist, wie stark sich Audi seit 2000 entwickelt hat. Die Ingolstädter hatten im Jahr 2000 noch einen Rückstand von fast 400.000 Einheiten auf Mercedes, im Jahr 2011 ist die noble VW-Tochter allerdings an der schwäbischen Kernmarke vorbeigezogen und konnte 2014 weltweit über 90.000 Fahrzeuge mehr als Mercedes verkaufen.

Aber zurück zu BMW und Mercedes: Die Bayern verdanken ihre Rolle als Spitzenreiter der Premium-Autobauer zu einem wesentlichen Teil der erfolgreichen Einführung neuer Baureihen. Im Jahr 2004 rollte der erste BMW 1er zu den Händlern und erschloss BMW die Kompaktklasse in neuer Form – nachdem der BMW 3er Compact in seiner zweiten Generation nicht an die Erfolge des kurzen E36 anknüpfen konnte.

Auch der 2003 eingeführte BMW X3 E83 und die zahlreichen weiteren Neuheiten – von BMW X1 über 5er GT und 6er Gran Coupé bis hin zu erstaunlich erfolgreichen Nischenmodellen wie X4 und X6 – haben gemeinsam mit der kontinuierlichen Verbesserung der Kernbaureihen und der Etablierung von BMW als Anbieter von besonders sparsamen EfficientDynamics-Modellen dazu beigetragen, dass sich die Kernmarke zwischen 2005 und 2014 zehn Jahre lang vor Mercedes halten konnte.

Betrachtet man die BMW Group in ihrer Gesamtheit, sticht das enorme Wachstum der Marke MINI ins Auge. Die 2001 zu neuem Leben erweckte Kultmarke bewies entgegen aller Kritik, dass auch ein Kleinwagen mit Premium-Anspruch und entsprechend selbstbewussten Preisen funktionieren kann. Im Jahr 2014 konnte MINI genau wie 2013 weltweit über 300.000 Fahrzeuge verkaufen – Verkaufszahlen, die kaum jemand zu Beginn des Jahrtausends für möglich gehalten haben dürfte.

Um in möglichst naher Zukunft wieder Nummer 1 werden zu können, hat Mercedes in der jüngeren Vergangenheit vor allem sein Angebot in der Kompaktklasse deutlich ausgebaut. Mit der neuen A-Klasse, dem CLA und dem GLA sprechen die Schwaben eine neue, jüngere Zielgruppe an und bedienen ihre bisherigen Käufer mit konventioneller gezeichneten Modellen wie B- und C-Klasse.

Genau wie Mercedes strebt auch Audi nach dem Platz an der Sonne, auch hier sollen neue Modelle wie der seit 2010 angebotene A1 und der Ausbau der SUV-Palette neue Kundengruppen erschließen. Außerdem unterstreichen hochpreisige Fahrzeuge wie A7, R8 oder Q7 den Anspruch, den Wettbewerbern auch in der Luxusklasse immer mehr Kunden abzunehmen. Die Ingolstädter profitieren im Vergleich mit den Wettbewerbern von ihrer starken Position in China und hoffen, dass sich das Wachstum dort nicht weiter abkühlt.

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