Im Vorfeld der DTM-Saison 2014 hatten nur wenige Menschen Marco Wittmann als Titelkandidaten auf dem Zettel. Klar, der Fürther war im Vorjahr Rookie of the Year geworden, aber 2014 gingen nicht weniger als sieben amtierende DTM-Champions an den Start – für viele stand fest, dass die alten Hasen den Titel unter sich ausmachen würden.
Spätestens nach dem zweiten Sieg im dritten Rennen war allerdings klar, dass Wittmann in dieser Saison eine Rolle im Titelkampf spielen könnte. Offenbar passte sein Fahrstil perfekt zum BMW M4 DTM, außerdem leistete er sich kaum Fehler. Außer im zweiten Rennen sammelte Marco Wittmann immer Meisterschafts-Punkte und stand bereits nach 8 von 10 Rennen als neuer DTM-Champion 2014 fest.
Im offiziellen Interview von BMW Motorsport spricht Marco Wittmann nun über seine phänomenale Saison und die Neuerungen in seinem Leben seit dem Titelgewinn:
Marco, eine außergewöhnliche Saison ist am Wochenende in Hockenheim zu Ende gegangen. Sie sind neuer DTM-Champion, das BMW Team RMG hat die Teammeisterschaft gewonnen. Haben Sie all diese Erfolge schon vollständig verarbeitet?
Marco Wittmann: „Es dauert bestimmt noch eine Weile, bis ich begreifen werde, was mein Team und ich in dieser Saison geleistet haben. Die vergangenen Tage und Wochen waren einfach nur Freude pur. Da ist viel auf mich eingeprasselt. Und es geht jetzt nahtlos weiter, denn in der nächsten Zeit stehen viele PR-Termine an. Ich denke, dass ich erst in der Winterpause, wenn ein wenig Ruhe einkehrt, die Zeit finden werde, um die Saison für mich noch einmal rekapitulieren zu können. Ich habe vor fünf Monaten mein erstes DTM-Rennen gewonnen. Heute bin ich der neue Champion. Davon konnte ich vor der Saison nur träumen. Aber manchmal wird ein Traum wahr. Ich habe mir meinen zusammen mit BMW Motorsport erfüllt.“
Der Titelgewinn war sicher das größte Geschenk, das Sie sich in diesem Jahr gemacht haben. Nach dem Finale im Hockenheim konnten Sie sich aber über einige weitere Überraschungen freuen…
Wittmann: „Richtig, ich wurde wirklich reich beschenkt. Die BMW M GmbH hat mir zu Ehren eine BMW M4 DTM Champion Edition aufgelegt. Von diesem Modell gibt es nur 23 Stück. Das Auto passt zu mir. Die Farben mit den Ice-Watch Streifen sind markant, genauso wie das Design meines Meisterautos. Ich finde, die Straßenversion meines Ice-Watch BMW M4 DTM sieht sensationell gut aus. Man fällt damit definitiv auf.“
Aber das war nicht das einzige Geschenk…
Wittmann: „Nein, beim Teamabend nach dem Hockenheim-Finale habe ich erfahren, dass BMW Motorsport für mich einen Formel-1-Test bei der Scuderia Toro Rosso organisiert hat. Damit geht ein weiterer Kindheitstraum in Erfüllung. Dass mir BMW das ermöglicht, ist einmalig. Ich kann gar nicht sagen, wie stolz und glücklich ich bin, Teil der BMW Familie zu sein. Deshalb war es auch selbstverständlich, dass ich meinen Vertrag verlängert habe. Ich freue mich noch auf viele aufregende Jahre in der DTM.“
BMW Motorsport Premium Partner Ice-Watch hatte die dritte Überraschung des Wochenendes parat, eine Uhren-Sonderedition.
Wittmann: „Genau. Ice-Watch hat eine ‚Marco Wittmann Limited Ice-Watch Edition‘ in den Farben von BMW Motorsport herausgebracht. Das Ziffernblatt trägt mein Autogramm. Die Uhr ist nur in einer limitierten Stückzahl erhältlich und wird in den nächsten Wochen auf Facebook an Fans verlost. Ich habe mir meine schon gesichert – sie sieht toll aus!“
Wie würden Sie nach nunmehr zwei Jahren Ihre Partnerschaft mit Ice-Watch beschreiben?
Wittmann: „Ich bin sehr stolz, einen solchen Partner repräsentieren zu dürfen. Ice-Watch hat ein jugendliches Image, das sehr gut zu mir passt. Ich trage die Uhren gerne. Die Streifen meines DTM-Fahrzeugs in Ice-Watch Farben und meine neue Champion Edition passen generell gut zu meinem Stil. Dazu kommt die hohe Wertschätzung, die ich seitens Ice-Watch erfahre. Es ist nicht selbstverständlich, eine eigene Uhren-Sonderedition zu bekommen.“
Was spielt Zeit generell in Ihrem Leben für eine Rolle?
Wittmann: „Eine ganz entscheidende. Als Rennfahrer kann Zeit sowohl mein bester Freund sein, wenn ich zum Beispiel nach einem Qualifying auf den Monitor schaue und Schnellster bin. Sie kann aber auch mein größter Feind sein, wenn die Rundenzeiten einmal nicht passen. Zum Glück war in dieser Saison die Zeit meistens ein sehr guter Freund. Privat habe ich in den letzten Wochen nicht viel Zeit gehabt, da ich nach dem Gewinn des Titels sehr viele Termine hatte. Aber ich habe sie alle genossen – das fällt als DTM-Champion auch nicht schwer.“
Was beutet Ihnen der Fahrer-Titel?
Wittmann: „Wenn man so viele Jahre im Motorsport ist und irgendwann sein großes Ziel erreicht, dann ist das unglaublich. Ich wollte es immer in die DTM schaffen. Jetzt bin ich sogar der Champion. Das ist Emotion pur. Ich weiß auch, dass ich 2015 der Gejagte sein werde. So wie Bruno Spengler nach seinem Titel 2012 oder Mike Rockenfeller in der abgelaufenen Saison. Aber auf diese Rolle freue ich mich. Sie ist der Beleg dafür, dass man das Zeug dazu hat, ganz vorne dabei zu sein. Und das ist in der engen DTM keine Selbstverständlichkeit.“
Nachdem Sie auf dem Lausitzring den Titelgewinn perfekt gemacht hatten, sind Sie spontan Ihren Eltern um den Hals gefallen und haben Ihre Emotionen gezeigt. Wie wichtig war Ihnen die Unterstützung der Familie auf dem Weg zum Titel?
Wittmann: „Ich betreibe seit meinem sechsten Lebensjahr Motorsport. Wenn ich als kleiner Junge auf der Kartbahn unterwegs war, dann war meine Familie natürlich immer dabei. Wir haben alles gemeinsam gemacht. Meine Mutter hat gekocht und die Rundenzeiten gestoppt, mein Vater hat am Kart geschraubt. Wir haben zusammen so viel erlebt im Motorsport. Wenn man dann am Ziel seiner Träume ist, dann kommen so viele Erinnerungen zurück. Aber nicht nur die Unterstützung durch meine Familie, auch der Rückhalt von BMW Motorsport war für mich sehr wichtig. Bei BMW haben alle immer an mich geglaubt. Erst wurde ich zum Test- und Entwicklungsfahrer bestimmt, dann bekam ich einen festen Platz in der DTM. Ohne diese Rückendeckung wäre der Erfolg, den ich in diesem Jahr gefeiert habe, nicht möglich gewesen.“