Rein technisch haben der neue Mercedes GT und der BMW i8 wenig miteinander gemeinsam, der eine oder andere Kunde könnte dennoch zwischen den beiden völlig verschiedenen Sportwagen-Konzepten aus Süddeutschland ins Grübeln geraten. Der inoffizielle SLS-Nachfolger von Mercedes-Haustuner AMG zielt in erster Linie auf den Porsche 911, ist folgerichtig kompakter und auch deutlich preiswerter als der bis vor kurzem gebaute Supersportler mit seinen charakteristischen Flügeltüren.
So rückt der Mercedes AMG GT auch preislich in Richtung BMW i8, obwohl die Positionierung weiterhin sehr unterschiedlich bleibt – auf der einen Seite ein waschechter Sportwagen für die Rennstrecke, auf der anderen Seite der vordergründig auf Effizienz getrimmte “Erste einer neuen Zeit”, für den Rundenzeiten und Beschleunigungs-Duelle längst nicht alles im Leben sind.
Während der BMW i8 auf einen innovativen Antriebsstrang mit Elektromotor vorn und Dreizylinder im Heck setzt, punktet der Mercedes GT mit brachialer Gewalt und klassischen Sportwagen-Tugenden. Angetrieben wird der Hecktriebler von einem Biturbo-V8 mit 4,0 Litern Hubraum, der zunächst in zwei Leistungsstufen erhältlich sein wird – und beide stellen den i8 in Sachen Leistung klar in den Schatten.
Schon das “Basismodell” Mercedes GT leistet 462 PS und distanziert den 362 PS starken BMW i8 deutlich, darüber thront der Mercedes GT S mit 510 PS. Letzterer beschleunigt in 3,8 Sekunden auf 100 km/h und erreicht 310 km/h Höchstgeschwindigkeit. Mit der 462 PS starken Einstiegsmotorisierung dauert der Standardsprint zwei Zehntelsekunden länger, die Vmax liegt bei 304 km/h.
Seinen Marktstart feiert der Mercedes AMG GT im Frühjahr 2015, weitere Motoren an beiden Enden des Spektrums dürften später folgen. Die Preise dürften spürbar oberhalb von 100.000 Euro beginnen und könnten in der Region des 126.000 Euro teuren BMW i8 liegen.
Einen Eindruck vom Design der beiden süddeutschen Sportwagen liefert unser Bild-Vergleich. Obwohl es sich beim Mercedes um einen reinen Zweisitzer und beim BMW mit Flügeltüren um einen 2+2-Sitzer handelt, verfügen beide über eine sehr dynamische Seitenansicht.
Der BMW profitiert dabei von rund 14 Zentimetern mehr Länge, die ihn nicht am Sieg in der Gewichtswertung hindern: Dank Carbon-Fahrgastzelle bringt der i8 trotz Hybrid-Antriebsstrang und der Fähigkeit, über 30 Kilometer rein elektrisch zu fahren, 55 bis 85 Kilogramm weniger auf die Waage als der Mercedes GT.