Als BMW-Einzelkämpfer vor einer ganzen Reihe anderer Fahrzeuge konnte Marco Wittmann am Nürburgring einen weiteren großen Schritt in Richtung Meisterschaft machen. Am Steuer seines BMW M4 DTM konnte der Fürther die gestern erkämpfte Pole Position in einen Start-Ziel-Sieg ummünzen und somit weitere 25 Punkte sammeln, während sein härtester Konkurrent ohne Punkte aus der Eifel abreist.
Der Vorsprung in der Fahrerwertung ist somit von 39 auf 64 Punkte angewachsen – bei nur noch drei ausstehenden Rennen ist Wittmann die Meisterschaft kaum noch zu nehmen. Aus der Sicht von BMW Motorsport konnten neben Wittmann nur Maxime Martin und Martin Tomczyk auf den Rängen 7 und 8 in die Punkte fahren.
Hinter Wittmann sammelten die Audi-Piloten Rockenfeller und Mortara einige Punkte für die weiterhin völlig offene Herstellerwertung, Mercedes fuhr mit di Resta, Juncadella, Vietoris, Wickens und Wehrlein in die Top-10. Bei den Herstellern führt BMW derzeit mit 302 Punkten vor Audi (284) und Mercedes (121). In der Team-Wertung genießt Wittmans Team RMG mit 169 Punkten einen komfortablen Vorsprung vor Abt-Audi (92).
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): „Das war einmal mehr ein sensationelles Rennen von Marco Wittmann. Er hat mit dem schwersten Auto im Feld erneut eine fehlerfreie Leistung gezeigt. Gestern die vierte Poleposition der Saison, heute der vierte Sieg: Marco bildet mit seinem BMW M4 DTM aktuell eine perfekte Einheit. Ich bin sehr stolz auf ihn. Nach dem durchwachsenen Qualifying-Ergebnis am Samstag konnten noch einige andere unserer Fahrer Punkte sammeln. Wir haben tolle und spannende Aufholjagden von Maxime Martin und Martin Tomczyk gesehen. Obwohl es in der Fahrerwertung sehr gut für Marco aussieht, bleiben wir voll konzentriert. Es sind immer noch drei Rennen zu fahren und 75 Punkte zu vergeben. Diesen Sieg an diesem speziellen Wochenende möchte ich im Namen der BMW Motorsport Familie Dieter Lamm widmen.“
Stefan Reinhold (Teamchef, BMW Team RMG): „Ich bin überwältigt. Mit unserem BMW Team RMG den Heimsieg hier am Nürburgring zu holen, ist etwas ganz Besonderes für die Mannschaft und mich. Nicht nur Marco Wittmann hat eine grandiose Leistung abgeliefert. Auch Maxime Martin konnte für uns Punkte sammeln. Viel besser geht es nicht. Wenn man sich das Gesamtklassement anschaut, haben wir heute einen großen Schritt nach vorn gemacht. Marco hat mit dem Triumph hier endgültig bewiesen, dass er absolut verdient an der Spitze steht. Ich möchte mich beim Team und natürlich auch bei BMW bedanken. In der Stunde des Jubels denken wir auch an Dieter Lamm, der leider nicht mehr unter uns weilt.“
Charly Lamm (Teamchef, BMW Team Schnitzer): „Dies war angesichts der Ereignisse in den vergangenen zwei Wochen für das BMW Team Schnitzer gewiss kein einfaches Rennwochenende hier am Nürburgring. Im Namen der gesamten Mannschaft möchte ich mich bei BMW Motorsport, bei der gesamten DTM sowie natürlich bei den Fans in Deutschland und aller Welt für die Anteilnahme und Unterstützung bedanken. Glückwunsch an Stefan Reinhold und das BMW Team RMG zum Heimsieg hier auf dem Nürburgring. Für uns war es schön, dass Martin Tomczyk nach einem starken Rennen einige Punkte holen konnte. Bei Bruno Spengler haben wir einen Strategiefehler gemacht, der ihn unter Umständen Punkte gekostet hat.“
Ernest Knoors (Teamchef, BMW Team MTEK): „Gratulation an Marco Wittmann und das BMW Team RMG zu einer sensationellen Leistung. Unser Team hat wieder einen guten Job gemacht. Aber es ist natürlich frustrierend, dass Timo Glock schon so früh im Rennen durch harte Zweikämpfe um alle Chancen gebracht wurde.“
Bart Mampaey (Teamchef, BMW Team RBM): „Glückwunsch an Marco Wittmann und die anderen BMW Fahrer, die in die Punkteränge gefahren sind. Das ist angesichts der hohen Zusatzgewichte eine tolle Leistung. Für uns war es hingegen ein enttäuschendes Rennen. Die Kollision mit Jamie Green hat Augusto Farfus alle Chancen auf ein gutes Ergebnis gekostet.“
Marco Wittmann (Startnummer 23, BMW Team RMG, Platz 1): „Für mein Team und mich war es mit der Poleposition und dem Sieg ein perfektes Wochenende am Nürburgring. Ich hatte einen guten Start, bin als Führender aus Kurve eins gekommen und konnte mich schnell absetzen. Auch mein Boxenstopp war schnell und fehlerfrei, so dass ich vorne bleiben konnte. Die Mannschaft hat fantastische Arbeit geleistet. In der Mitte des Rennens habe ich einen kleinen Fehler gemacht. Ich habe zu spät gebremst und musste durch die Schikane ausweichen. Zum Glück hat mich das kaum Zeit gekostet. Gegen Ende des Rennens haben meine Reifen abgebaut, und ich bin noch einmal unter Druck durch Mike Rockenfeller gekommen. Aber letztlich konnte ich meinen Vorsprung verteidigen und im Heimrennen meines BMW Team RMG den Sieg holen. Ich freue mich, dass ich meinen Jungs dieses Geschenk machen konnte. Widmen möchte ich diesen Erfolg aber Dieter Lamm, der mich vor einigen Jahren in die BMW Motorsport Familie eingeführt hat.“
Maxime Martin (Startnummer 24, BMW Team RMG, Platz 7): „Ich bin von Platz zwölf losgefahren und Siebter geworden. Deshalb würde ich sagen, dass es ein gutes Rennen war. Zu Beginn war es recht schwierig, aber dann habe ich in einen guten Rhythmus gefunden. Während meines zweiten Stints auf Standardreifen hatte ich leichte Schwierigkeiten, doch wir haben am Ende Punkte für das Team und für BMW geholt. Jetzt freuen wir uns auf das nächste Rennen.“
Martin Tomczyk (Startnummer 10, BMW Team Schnitzer, Platz 8): „Von einem Startplatz im hinteren Feld noch auf die achte Position nach vorn zu kommen, ist natürlich super. Insgesamt war das ein schwieriges Wochenende für das gesamte Team. Aber auch für BMW Motorsport insgesamt war es nicht einfach. Deshalb geht ein besonderer Glückwunsch an Marco Wittmann. Er hat hier die Kohlen für BMW aus dem Feuer geholt.“
Bruno Spengler (Startnummer 9, BMW Team Schnitzer, Platz 12): „Das ist für uns ein Wochenende zum Vergessen. Die Pace hat eigentlich nur im Rennen auf den Optionsreifen gestimmt. Leider hat uns ein Fehler in der Strategie zusätzliche Positionen gekostet. Jetzt haken wir dieses Rennen schnell ab – und konzentrieren uns auf die verbleibenden drei Läufe. Hinter dem BMW Team Schnitzer liegen harte Tage. Ich bin trotz des enttäuschenden Ausgangs heute stolz auf die Mannschaft. Und auch Glückwunsch an Marco Wittmann und das BMW Team RMG zum Heimsieg.“
António Félix da Costa (Startnummer 18, BMW Team MTEK, Platz 13): „P13 ist kein Traumergebnis, aber ich muss sagen, dass das heute vielleicht eines meiner bisher besten Rennen in der DTM war – auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht und wir recht weit weg von den Punkten sind. Heute habe ich mich zum ersten Mal auf einem langen Stint im Rennen richtig gut gefühlt. Allerdings ist es natürlich immer schwierig, wenn man von relativ weit hinten losfährt. Ich hatte einige tolle Duelle auf der Strecke, und das Auto war wirklich gut.“
Joey Hand (Startnummer 4, BMW Team RBM, Platz 14): „Das Rennen war recht chaotisch. Ich hatte einen guten Start und konnte in der ersten Runde einige Positionen gutmachen. Allerdings hat danach die Balance meines Autos nicht gepasst. Deshalb büßte ich Positionen ein. Dann verschwanden die Schwierigkeiten – und am Ende meines ersten Stints war ich richtig schnell unterwegs. Auch auf den Optionsreifen hat sich das Auto gut angefühlt. Allerdings ist es in der DTM nicht einfach, sich in einem engen Pulk noch entscheidend zu verbessern.“
Timo Glock (Startnummer 17, BMW Team MTEK, Platz 17): „Mein Rennen war eigentlich schon nach drei Kurven gelaufen. Ich bin mit Mattias Ekström kollidiert und dabei wurde mein Fahrzeug stark beschädigt. Später hatte ich dann noch den Zweikampf mit Gary Paffett, bei dem wir uns einige Male berührt haben. Das war sicher für die Zuschauer schön anzusehen, hat mir aber leider nichts gebracht. Ich muss in den kommenden Rennen sicherstellen, wieder weiter vorn in der Startaufstellung zu stehen. Denn im Mittelfeld ist es immer eng. Glückwunsch an Marco Wittmann zu seinem vierten Saisonsieg. Hut ab vor seiner Leistung in dieser Saison.“
Augusto Farfus (Startnummer 3, BMW Team RBM, Platz DNF): „Ich bin sehr enttäuscht. Jamie Green kam von innen, und als wir uns berührt haben, hat er mich weiter nach außen gedrückt, bis ich von der Strecke abgekommen bin. Ich denke, dass das unnötig war, aber ich möchte es mir noch einmal in Ruhe ansehen, bevor ich beurteile, ob es ein faires oder ein unfaires Manöver war. Trotzdem hat mich dieser Vorfall mein Rennen gekostet. Das Auto war danach stark beschädigt. Wir haben versucht, draußen zu bleiben, für den Fall, dass sich das Wetter noch ändert. Aber das war nicht der Fall. Deshalb haben wir aufgegeben.“