Am Ende waren es einfach zu viele Zwischenfälle für ein gutes Ergebnis: Eine ganze Reihe von Kollisionen und Drehern mit ihren jeweiligen Folgeschäden haben den vier BMW Z4 GT3 der BMW Sport Trophy Teams Schubert und MarcVDS Racing im Lauf der 24 Stunden so sehr zugesetzt, dass der erhoffte 20. Gesamtsieg trotz starker Pace außerhalb der Reichweite gerückt ist.
Schon am Samstag Abend musste der erste BMW Z4 aufgeben, weil eine gebrochene Aufhängung für eine Beschädigung der Ölversorgung des Motors sorgte. In der Nacht schieden beide MarcVDS Z4 nach Unfällen aus, nur noch der zweite Schubert-Z4 konnte in den Kampf um den Sieg eingreifen – im knappen Dreikampf gegen Audi und Mercedes hielt der BMW Z4 GT3 lange Zeit gut mit, letztlich raubte ein Dreher über einen Curb mit anschließendem Aufhängungsbruch aber auch hier alle Chancen auf den Sieg. So ging es in den letzten zwei Stunden nur noch darum, vielleicht doch noch aufs Podium zu kommen.
Nach 24 Stunden sichtbar mitgenommen, aber im Ziel: Der BMW Z4 GT3 #20 vom Team Schubert
Nach 24 Stunden am Nürburgring war aber selbst dieses Ziel nicht erreichbar, der einzig verbliebene BMW Z4 GT3 mit Werksunterstützung landete letztlich auf Position 6. Immerhin: Auf dem achten Rang schaffte es auch der auffällig gestaltete Walkenhorst-Z4 in die Top Ten der Gesamtwertung! Unterm Strich können diese Platzierungen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die 2014er-Ausgabe des Langstreckenklassikers für BMW Motorsport insgesamt enttäuschend verlaufen ist.
Über den Gesamtsieg beim 24 Stunden-Rennen 2014 konnte sich letztlich das Phoenix-Team mit einem Audi R8 LMS ultra freuen – für die Ingolstädter war es nach dem Erfolg in Le Mans schon der zweite Sieg bei einem großen 24h-Rennen innerhalb von nur einer Woche. Christian Mamerow, René Rast, Markus Winkelhock und Christopher Haase hatten am Ende das breiteste Grinsen auf dem Gesicht und konnten die Mercedes SLS AMG GT3 von Black Falcon und Rowe auf die Ränge 2 und 3 verweisen. Auch für Reifenpartner Michelin war der Erfolg am Nürburgring der zweite wichtige Motorsport-Erfolg innerhalb einer Woche.
Jens Marquardt (BMW Motorsport Direktor): „Das war einmal mehr ein dramatisches 24-Stunden-Rennen hier auf der Nürburgring-Nordschleife – mit einem enttäuschenden Ausgang für uns. Zumindest mit der Startnummer 20 haben wir trotz einiger Rückschläge bis kurz vor Schluss ganz vorne mitmischen können. Am Ende wurden das BMW Sports Trophy Team Schubert und die Fahrerbesetzung Claudia Hürtgen, Jens Klingmann, Dominik Baumann und Martin Tomczyk allerdings für ihren Einsatz nicht belohnt. Nach einem Reparaturstopp zwei Stunden vor Rennende mussten sie alle Hoffnungen auf einen Podestplatz aufgeben und kamen schließlich als Sechste ins Ziel. Zuvor waren die weiteren BMW Z4 GT3 der BMW Sports Trophy Teams in Unfälle verwickelt gewesen und vorzeitig ausgeschieden. Das zeigt, wie unbarmherzig dieses Rennen auch in diesem Jahr wieder gewesen ist. Umso mehr freuen wir uns, dass das Team von Walkenhorst Motorsport seinen BMW Z4 GT3 mit der Nummer 28 auf Platz acht in die Top-10 gebracht hat. Zudem haben die BMW M235i Racing bei ihrer 24-Stunden-Premiere das Feld bereichert und in der Cup2-Klasse für Action gesorgt. Das Rennen war turbulent, sehr anstrengend und unberechenbar. Leider hat uns das nötige Glück, das man auf der härtesten Strecke der Welt braucht, diesmal gefehlt. Gratulation an das siegreiche Phoenix-Team.“
Claudia Hürtgen (BMW Sports Trophy Team Schubert, Platz 6):
„Natürlich ist man nach einem solchen Rennen sehr enttäuscht. Wir wollten gewinnen – und haben wirklich alles probiert. Aber es sollte einfach nicht sein. Mir tut es unwahrscheinlich leid für das gesamte Team, das einmal mehr sensationell gearbeitet hat. Die Autos waren super vorbereitet, aber man braucht dann eben auch das nötige Quäntchen Glück im Rennen. Und das hatten wir einfach nicht.“
Dominik Baumann (BMW Sports Trophy Team Schubert, Platz 6):
„Die Schlussphase war spannend. Ich habe versucht, noch einmal alles herauszuholen. Unser Auto war gut zu fahren, obwohl wir zuvor die Spurstange gewechselt hatten. Es wurde jetzt auch ziemlich warm für die Reifen. Aber ich hatte mit dem Team abgesprochen, dass ich noch einmal angreife und versuche, weiter nach vorn zu kommen. Es war ein schöner Stint, aber jetzt bin ich froh, im Ziel zu sein und dass es vorbei ist. Es war ein hartes Rennen, und es gab leider einige Zwischenfälle, die uns ein Topergebnis gekostet haben. Vom Speed her und von der Haltbarkeit her hätten wir das Rennen gewinnen können.“
Jens Klingmann (BMW Sports Trophy Team Schubert, Platz 6):
„Ich denke, wir hätten es verdient gehabt, auf dem Treppchen zu stehen. Wir waren in der Lage, den siegreichen Audi lange unter Druck zu setzen. Auf der einen Seite bin ich zufrieden, denn unser Paket hat hier definitiv gestimmt und war für ein Top-Ergebnis gut. Auf der anderen Seite ist man naturgemäß enttäuscht. Denn wenn man einmal an der Spitze lag, dann will man auch den Sieg. Es war ein 24-stündiges Sprintrennen mit jeder Menge Action – und das BMW Laserlight hat sich in der Nacht definitiv als Vorteil erwiesen.“
Martin Tomczyk (BMW Sports Trophy Team Schubert, #20, Platz 6):
„Dieses 24-Stunden-Rennen am Nürburgring hat wieder einmal gezeigt, was alles passieren kann. Leider hat es gegen Ende auch noch den letzten der vier BMW Z4 GT3 erwischt. Das war extrem schade, denn wir hatten eine gute Ausgangslage, um ein Wort um den ersten oder zweiten Platz mitzusprechen. Am Ende ist es Rang sechs geworden. Wir sind hierher gekommen, um zu gewinnen. Das war das Ziel. Alles andere ist eine Enttäuschung.“
Max Sandritter (Team Walkenhorst, #28, Platz 8):
„Wir wollten in die Top-10 fahren – und genau das haben wir mit Rang acht geschafft. Wir hätten nie gedacht, zweitbester BMW zu werden. Der BMW Z4 GT3 ist ohne Probleme gelaufen, und das Team hat einen überragenden Job gemacht. Es war mein erstes 24-Stunden-Rennen in einem GT3-Fahrzeug, und ich bin gleich durchgefahren – Wahnsinn.“
Alex Hofmann (BMW M235i Racing, #235, Platz 53):
„Dieses Rennen hat einfach riesigen Spaß gemacht. Es war eine Ehre für mich, den Start und den Schluss-Stint fahren zu dürfen. Zu Beginn ging es auf der Strecke wild zu, aber dann wurde es etwas ruhiger, und wir haben einen guten Rhythmus gefunden. Ich habe eine Menge gelernt und hoffe, dass wir den Fernsehzuschauern die Faszination dieses Rennens auch aus der Cockpitperspektive transportieren konnten. Vielen Dank an das gesamte Team für die einwandfreie Arbeit am gesamten Wochenende und natürlich auch an BMW Motorsport für diese Gelegenheit.“
Matthias Unger (Teamchef, Adrenalin Motorsport, BMW M235i Racing, #308, Platz 1, Cup2-Klasse):
„Wir haben das erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Das Rennen sind wir mit einer bestimmten Taktik angegangen – und die haben wir durchgezogen. Das hat zum Erfolg geführt. Ich fahre als Teamchef auch selbst, und deshalb weiß ich genau, worauf es hier beim 24-Stunden-Rennen ankommt. Wir hatten super Fahrer, die alle mit Kopf und Verstand fahren und sich an das halten, was man vorher bespricht. Dazu kommen ein super Team und ein hervorragend vorbereitetes Auto. Der BMW M235i Racing war perfekt, es hätte nicht runder laufen können.“