Auf den Tag genau vor 15 Jahren feierte BMW Motorsport den bisher einzigen Gesamtsieg der Weiß-Blauen beim 24 Stunden Rennen von Le Mans 1999! Joachim Winkelhock, Pierluigi Martini und Yannick Dalmas ließen mit ihrem BMW V12 LMR die favorisierten Toyota GT-One hinter sich und konnten nicht weniger als 365 Runden auf der legendären Rennstrecke an der Sarthe absolvieren.
Auf dem dritten Rang hinter BMW und Toyota landete damals Audi, die Ingolstädter hatten seinerzeit noch nie in Le Mans triumphiert. Auch durch den Rückzug von BMW und Toyota konnte Audi im Folgejahr gewinnen und damit eine beeindruckende Siegesserie starten: Seit 2000 stand Audi Sport elf Mal ganz oben.
In diesem Jahr kämpfen bei den 24 Stunden von Le Mans 2014 nach langer Zeit wieder drei Teams mit realistischen Chancen um den Gesamtsieg: Zu den beiden Gegnern aus dem Vorjahr – Audi und Toyota – gesellen sich die Rückkehrer von Porsche. Alle drei Teams gehen dank eines geänderten Reglements mit umfangreich überarbeiteten oder komplett neuen Fahrzeugen an den Start und setzen auf sehr verschiedene Antriebskonzepte.
Während im Audi R18 e-tron quattro 2014 wie in den Vorjahren ein Dieselmotor als Verbrennungsmotor zum Einsatz kommt, setzen die Konkurrenten auf Benziner: Der Toyota TS040 2014 wird von einem V8-Saugmotor angetrieben, im Porsche 919 Hybrid arbeitet ein aufgeladener V4-Motor. Wichtiger als jemals zuvor in Le Mans sind die Elektromotoren und Energierückgewinnungssysteme, wobei Audi in der 2 Megajoule-Klasse antritt und damit eine andere Kategorie als die schärfsten LMP1-Gegner gewählt hat. Welche Variante sich am Ende als effizienteste erweist und unter den speziellen Bedingungen des neuen Reglements zum Le Mans-Sieg 2014 führt, bleibt abzuwarten.
An derartige Technik war 1999 freilich noch nicht zu denken: Der BMW V12 LMR wurde ausschließlich von einem 6,0 Liter großen V12-Triebwerk des Typs BMW S70 angetrieben – der gleiche Grundmotor hatte 1995 auch schon dem McLaren F1 GTR zum Gesamtsieg verholfen. Später faszinierte der Motor im 700 PS starken Einzelstück BMW X5 Le Mans (E53), mit dem Hans-Joachim Stuck die Nürburgring Nordschleife in unter 8 Minuten umrunden konnte.