Wer sich heute ein Elektroauto kauft, ist sich den damit verbundenen Vor- und Nachteilen in der Regel bewusst. Zu den großen Schwächen im Vergleich mit konventionell angetriebenen Fahrzeugen gehört ohne Frage die eingeschränkten Reichweite, die den allermeisten Elektroautos längere Strecken praktisch unmöglich macht.
Dass man kein Tesla Model S fahren muss, um mit einem Elektroauto in einem akzeptablen Zeitrahmen längere Distanzen zu bewältigen, zeigt das nun in Betrieb genommene Ladesäulen-Netz des Projekts bayerisch-sächsisches Schaufenster Elektromobilität verbindet. Mit Hilfe der Förderung durch das Bundesverkehrsministerium wurde eine ganze Serie von Schnellladesäulen entlang der A9 aufgestellt, die ein schnelles Aufladen der Akkus ermöglicht.
Im Fall des BMW i3 ist es beispielsweise möglich, einen leeren Akku innerhalb von 30 Minuten wieder auf rund 80 Prozent seiner Kapazität zu bringen und damit mindestens 100 Kilometer zusätzliche Reichweite zu gewinnen. Auf einer Gesamtlänge von 430 Kilometern zwischen München und Leipzig wurden acht Gleichstrom-Schnellladesäulen aufgestellt, die mit dem vom Verband der europäischen Automobilhersteller ACEA festgelegten CCS-Stecker (Combined Charging System) ausgerüstet sind.
Roland Busch (CEO des Siemens-Sektors Infrastructure & Cities und Mitglied des Vorstands der Siemens AG): “Die Akzeptanz der Elektromobilität hängt entscheidend von einer einfachen Bedienung des Gesamtsystems ab. Dazu muss die Ladeinfrastruktur in übergeordnete IT-Systeme eingebunden sein. So lassen sich nicht nur umfassende Dienstleistungen für die Fahrer von Elektrofahrzeugen anbieten. Es wird auch sichergestellt, dass die Fahrer überall Zugriff auf die Ladesäulen haben.”
Herbert Diess (Vorstand Entwicklung bei der BMW Group): “Forderungen nach emissionsfreien Fahrzeugen im Flottenmix und weitere signifikante CO2-Reduzierungen erfordern revolutionäre Entwicklungsansätze. Wir haben die Marke BMW i gegründet, um das Thema Elektromobilität ganzheitlich angehen zu können. Die Schnelllade-Achse ist für uns ein weiterer Baustein, um Elektromobilität auch in Deutschland erfolgreich zu machen.”
Leonhard Birnbaum (E.ON-Vorstand für Märkte und Dienstleistungen): “Erst durch die Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Quellen trägt die Elektromobilität zum wirklich nachhaltigen Umbau unserer Verkehrssysteme bei. Wir entwickeln deshalb auf Basis von regenerativer Energie neue Geschäftsmodelle und Bezahlsysteme und sammeln Betriebserfahrung, um das Fahren mit Elektrofahrzeugen umweltfreundlich und komfortabel zu machen.”