Die NYIAS 2014 liegt schon wieder hinter uns, aber New York liegt noch vor uns. In der US-Metropole beginnt unsere erste Fahrt mit dem BMW X3 Facelift, das ab Sommer auch bei den deutschen Händlern stehen wird und die Erfolgsgeschichte der zweiten X3-Generation fortschreiben soll.
Nachdem man sich durch den Verkehr von Manhattan gekämpft und die Stadt verlassen hat, befindet man sich innerhalb weniger Minuten in durchaus ländlichen Gebieten. Die Straßen befinden sich hier oftmals in bemitleidenswertem Zustand, was in New York selbst allerdings auch nicht immer besser ist. Schlaglöcher oder komplett fehlender Straßenbelag sind aber kein Problem für den von uns gefahrenen X3, der die meisten Unebenheiten gut kaschieren konnte.
Neben dem insgesamt harmonischer wirkenden Fahrwerk fällt bei der Fahrt im BMW X3 Facelift vor allem der neue Vierzylinder-Dieselmotor BMW B47 auf – mit seiner akustischen Zurückhaltung. Wer den N47 für seine Effizienz zu schätzen wusste, ihn aber akustisch stellenweise doch zu dominant fand, sollte sich eine Probefahrt mit dem B47 gönnen. Besonders bei niedrigen Drehzahlen und hoher Last sowie beim Durchbeschleunigen mit durchweg höheren Drehzahlen punktet der neue Turbodiesel mit einem erheblich angenehmeren Klangbild.
Grund dafür ist nicht nur das komplett überarbeitete Brennverfahren (mehr Details folgen demnächst im ausführlichen Interview mit dem für den Antrieb verantwortlichen Projektleiter), sondern auch eine weiter verbesserte akustische Dämmung. Sowohl am Motor selbst als auch im Motorraum wurde intensiv daran gearbeitet, den neuen B47 zur Sound-Benchmark unter den Vierzylinder-Dieseln zu machen.
Das Resultat kann sich im wahrsten Sinne des Wortes hören lassen, denn abgesehen vom deutlich besseren Klangbild lassen sich subjektiv keine Unterschiede zum N47 feststellen. Der Durchzug ist wie bisher angenehm kraftvoll, in Kombination mit der gewohnt-souveränen Achtgang-Automatik von ZF kommt in keiner Situation Hektik auf. Der Verbrauch wurde im EU-Zyklus um 5 bis 7 Prozent reduziert und die Entwickler sind zuversichtlich, dass dieser Vorteil auch in der Praxis beim Kunden ankommt.
Angenehmer als bisher fällt neben dem Sound der Vierzylinder-Diesel auch die Haptik im Innenraum aus, neue Materialien hinterlassen hier einen spürbar hochwertigeren Eindruck. Zwar wird der BMW X3 dadurch nicht zum 7er, er macht aber einen deutlichen Schritt in die richtige Richtung. Der neue iDrive Touch-Controller ist bereits aus anderen Baureihen bekannt, das vollfarbige Head Up-Display und der Driving Assistant Plus helfen im Alltag mit intuitiver Bedienung und unauffälligen Assistenzfunktionen.
Wer im unübersichtlichen New Yorker Stadtverkehr kurz den Überblick verliert, wird von den permanent hellwachen Assistenzsystemen sanft vor Fehlern gewarnt, bei der Orientierung ist das ins Blickfeld projizierte HUD mit seinen klaren Navigations-Hinweisen eine Form der Unterstützung, die man nach einmaliger Gewöhnung nie wieder vermissen möchte.
Nach unserer ersten Ausfahrt mit dem BMW X3 Facelift lässt sich festhalten, dass man in München allem Anschein nach die richtigen Hebel in Bewegung gesetzt hat. Die Vierzylinder-Diesel bieten nun auch akustisch das Niveau, das sie bisher vor allem in Sachen Effizienz geboten haben, dazu kommen für alle anderen Modelle neue oder überarbeitete Assistenzsysteme sowie bessere Interieur-Materialien. Der optische Feinschliff frischt den X3 F25 LCI dezent auf, lässt Modelle ohne Facelift aber höchstens im direkten Vergleich alt aussehen – aus vielen Perspektiven fällt die Modellpflege schließlich erst auf den zweiten Blick ins Auge.