Was die 3er-Reihe für BMW ist, ist die C-Klasse für Mercedes. Zum Frühjahr 2014 bringen die Stuttgarter ihre Mittelklasse in vierter Generation auf den Markt, die Baureihe W205 tritt folglich in große Fußstapfen: Über 2,4 Millionen Einheiten der dritten Generationen wurden seit 2007 verkauft, damit ist die Mercedes C-Klasse das volumenstärkste Modell bei Daimler.
Wer nun den ersten Blick auf unseren Bild-Vergleich wirft, könnte kurz an einen Irrtum glauben: Haben wir versehentlich Bilder der Mercedes S-Klasse W222 verwendet und dem BMW 3er F30 gegenübergestellt? Nein, haben wir nicht. Die C-Klasse ähnelt dem großen Bruder beinahe wie ein Ei dem anderen, was allerdings nicht schlecht sein muss: Wie gut man mit einem hohen Wiedererkennungswert durch ein konsequent über viele Baureihen eingesetztes Familiengesicht fahren kann, zeigt nicht zuletzt die VW-Tochter Audi.
So tritt die neue Mercedes C-Klasse 2014 auch mit einem Image-Vorteil an, denn nicht wenige Kunden dürften die Mittelklasse-Limousine auf den ersten Blick für eine S-Klasse halten – Verwechslungen von 3er und 7er sind hingegen ausgeschlossen. Das ist in München selbstredend beabsichtigt, denn der BMW 3er ist deutlich dynamischer positioniert als der eher auf Status und Prestige ausgerichtete 7er.
Wer keine Verwechslungen mit der S-Klasse wünscht, kann die neue Mercedes C-Klasse außerdem mit Zentralstern im Kühlergrill bestellen und erhält dann ein deutlich jünger wirkendes Paket. Technisch haben die Schwaben keinen Stein auf dem anderen gelassen und die C-Klasse deutlich vom Vorgänger abgegrenzt. Mehr Aluminium und hochfeste Stähle machen die neue Generation bis zu 100 Kilogramm leichter als den Vorgänger, obwohl die Steifigkeit der Karosserie erhöht wurde und die Limousine fast zehn Zentimeter länger als bisher ausfällt. Mit knapp 4,69 Meter überrägt die C-Klasse den BMW 3er um rund sechs Zentimeter.
Wie beim Design orientiert sich die C-Klasse W205 auch bei den Assistenzsystemen und Optionen an ihren großen Brüdern. Als erster Mercedes überhaupt kommt die Mittelklasse-Limousine auf Wunsch mit einem Head Up-Display, dazu kommen zahlreiche Sicherheitssysteme und elektronische Assistenten, Voll-LED-Scheinwerfer sowie das erste Luftfahrwerk in der Premium-Mittelklasse.
Angetrieben wird die C-Klasse mehrheitlich von Vierzylinder-Motoren, unterhalb des später folgenden Mercedes C 63 AMG mit V8-Triebwerk ist bisher nur ein V6-Benziner mit 333 PS angekündigt. Neues Aushängeschild in Sachen Effizienz ist der Mercedes C 220 BlueTec mit 170 PS starkem Vierzylinder-Diesel und einem Normverbrauch von 4,0 Liter, der die BMW 320d EfficientDynamics Edition marginal unterbieten kann. Später folgt ein Diesel-Hybrid, der von einem 204 PS starken Verbrenner und einer 27 PS starken E-Maschine angetrieben wird und im EU-Zyklus auf einen Normverbrauch von 3,9 Liter kommen wird.
Gewohnt selbstbewusst treten die Schwaben beim Preis auf: Den vorläufigen Einstieg stellt der neue Mercedes C 180 mit 156 PS starkem Benziner dar, der ab 33.558 Euro erhältlich ist. Der zweite zum Marktstart erhältliche Benziner ist der Mercedes C 200 mit 184 PS und einem Einstiegspreis von 36.414 Euro, als einziger Diesel fungiert der schon erwähnte C 220 BlueTec mit einem Grundpreis von 38.675 Euro. Alle drei Modelle befinden sich damit 2.500 bis 3.000 Euro über dem Grundpreis von vergleichbar motorisierten BMW 3er Limousinen.
(Fotos: Mercedes / BMW)