In einem ausführlichen Interview mit “Les Echos” hat BMW-Chef Dr. Norbert Reithofer zu einer ganzen Reihe von Fragen Stellung genommen. Unter anderem spricht er über die Erwartungen an die Submarke BMW i, die CO2-Ziele der EU, die Gründe für die aktuelle wirtschaftliche Stärke der Bundesrepublik Deutschland und seine Einschätzung zur Mindestlohn-Debatte.
Ausdrücklich dementiert Reithofer außerdem, dass die Allianz von BMW und PSA bereits beendet sei: Für September seien Gespräche geplant, in denen über die Zukunft beraten werden soll. Zwar hat sich PSA Peugeot Citroen zuletzt General Motors angenähert und BMW eigene Motoren für den neuen MINI F56 entwickelt, besiegelt sei das Ende der Kooperation aber noch nicht.
Weitere Argumente für das bevorstehende Ende liegen allerdings auf der Hand: Das von BMW und PSA geplante Joint Venture zur Entwicklung von Hybrid-Technik wurde nach dem Zusammengehen von PSA und GM beendet, woraufhin die Münchner Millionen-Forderungen an die Franzosen richteten. Außerdem ist die BMW Group in der Zwischenzeit eine Partnerschaft mit Toyota eingegangen, die sowohl den Bereich der alternativen Antriebe als auch Skaleneffekte beim Einkauf von Komponenten betrifft, weil Toyota künftig Dieselmotoren von BMW bezieht.
Zu den CO2-Zielen der EU sagt Reithofer deutlich, dass die für 2020 vorgeschriebenen 95 Gramm im Durchschnitt noch erreichbar seien. Die derzeit für 2025 geplanten 68 bis 78 Gramm seien allerdings eine Zielstellung, die nicht nur für Premium-Anbieter wie die BMW Group kaum erreichbar sein dürfte. Er kritisiert, dass bei den Entscheidungen in Brüssel nicht Vertreter aller betroffenen Unternehmen mit am Tisch sitzen, weshalb die angestrebte Reduzierung weit über das realisierbare Niveau hinausgeht.