Man könnte meinen, dass die BMW Group mit dem BMW i3 einen äußerst attraktiven Kleinwagen mit Elektroantrieb auf die Räder gestellt hat und sich nun zurücklehnen könnte, aber in München schätzt man die Sache freilich anders ein. Wie Markenvorstand Peter Schwarzenbauer gegenüber “Euro am Sonntag” sagte, stehe auch eine Elektrifizierung künftiger MINI-Modelle auf dem Plan: “Es passt perfekt zur Marke, und ich bin überzeugt, dass wir eine geeignete Lösung anbieten werden.”
Ob damit ein elektrisch angetriebener MINI F56 oder einer der geräumigeren Ableger gemeint ist, bleibt abzuwarten. Wir gehen allerdings davon aus, dass ein E-Motor sowie die dazugehörige Batterie für mehrere Karosserievarianten angeboten werden kann, wenn sie für die BMW UKL-Plattform zur Serienreife entwickelt wurde – neben dem MINI F56 wären dann auch der Fünftürer und der extralange Clubman-Nachfolger mit Elektroantrieb denkbar.
Dass ein Elektroauto mit vergleichsweise konventionellem Aufbau ebenfalls ein rundes Paket darstellen kann, zeigen Fahrzeuge wie der VW e-Up, der Renault Zoe oder auch der Nissan Leaf. Spannend bleibt die Frage, wie BMW einen künftigen MINI E F56 preislich einsortiert, speziell im Verhältnis zum BMW i3.
Interessant sind auch die Aussagen Schwarzenbauers zur Zukunft der Marke MINI im Allgemeinen, denn seiner Meinung nach hat die britische Premium-Tochter der BMW Group ihre besten Zeiten noch vor sich: In China erwache gerade ein neuer Riesen-Markt für Kleinwagen, was auch MINI weiter beflügeln soll. Derzeit sind die USA der größte Einzelmarkt für die Marke – und bis vor wenigen Jahren wurden Kleinwagen auch dort für nur bedingt massenmarkttauglich gehalten.
Da die BMW Group dank des BMW i3 einen Elektromotor und die dazugehörige Leistungselektronik “im Regal” hat, könnte ein Elektro-MINI mit relativ überschaubarem Aufwand auf die Räder gestellt werden. Da die Elektrifizierung des Automobils keine grundlegend neue Entwicklung ist und für den BMW Active Tourer ebenfalls von Beginn an eine Variante mit Plug in-Hybrid-Antrieb erhältlich sein soll, ist die neue BMW UKL-Plattform offensichtlich schon auf entsprechende Antriebskonzepte vorbereitet.