Nur ein paar Tage nach dem Marktstart des BMW i3 hat man in München offenbar entschieden, das nur mit Strom aus Wasserkraft betriebene Werk Moses Lake in den USA auszubauen. Weil die Nachfrage nach dem Kleinwagen mit Elektroantrieb die Erwartungen der Münchner übertrifft – schon jetzt sind über 10.000 verbindliche Bestellungen eingegangen – fürchtet man offenbar, ohne eine Erweiterung des Werks schon bald mit Engpässen in Sachen Carbon konfrontiert zu sein.
In Moses Lake werden in einem energieintensiven Prozess die Carbon-Fasern hergestellt, aus denen sich in weiteren Arbeitsschritten die kohlefaserverstärkten Kunststoff-Teile bauen lassen. Das Werk ist ein Joint Venture von BMW und der SGL Group.
Aus Sicht der BMW Group ist Carbon der geeignete Werkstoff, um das hohe Gewicht der zudem preisintensiven Hochvoltspeicher in Elektroautos und Hybriden auszugleichen. So rechne sich letztlich auch der Einsatz des teuren Leichtbau-Materials, das bis vor kurzem nur in exklusiven Supersportwagen in größerem Umfang Verwendung fand.
Wie “Die Welt” erfahren hat, handelt es sich beim Ausbau des Werks nicht um einen kleinen Schritt: Im Vergleich mit den ursprünglichen Plänen soll die Kapazität verdoppelt werden – letztlich auch um die Wartezeiten für Kunden zu verkürzen, denn schon jetzt müssen i3-Kunden vom Zeitpunkt der Bestellung an mehrere Monate auf ihr innovatives Elektroauto warten.
Wie BMW i3 Projektleiter im Interview mit uns bestätigte, wird der leichte Werkstoff schon sehr bald auch in vielen anderen Baureihen eine Rolle spielen, schließlich habe man die Kompetenz zur Fertigung von Carbon-Bauteilen in Großserie nicht nur für die Modelle i3 und i8 erworben.