Noch vor dem Marktstart und somit deutlich früher als erhofft war der neue BMW i3 in einen ersten Unfall im öffentlichen Straßenverkehr verwickelt. Die exklusiven Fotos von Eric van Lieshout zeigen einen in München zugelassenen i3 in Capparisweiß, auf den an einer Kreuzung ein Seat Altea XL aufgefahren ist. Den Beschädigungen am Seat nach zu urteilen handelte es sich um einen weniger schweren Auffahrunfall mit relativ geringer Geschwindigkeit, Personen kamen in beiden Autos nicht zu Schaden.
Gut zu erkennen ist, dass der BMW i3 den Unfall optisch weitestgehend unbeschadet überstanden hat. In jedem Fall können wir davon ausgehen, dass die Crash-Elemente aus Aluminium die Unfallenergie aufgenommen haben und die enormen Sicherheits-Reserven der Carbon-Fahrgastzelle nicht in Anspruch genommen werden mussten.
Der neue BMW i3 ist so ausgelegt, dass sich die Reparaturkosten bei einem Unfall auf dem Niveau eines BMW 1er bewegen – anderenfalls würden auch die Versicherungskosten in unangenehme Höhen schnellen. Die Carbon-Fahrgastzelle schützt die Insassen bei schweren Unfällen, wird im Alltag aber nicht in Mitleidenschaft gezogen: An Front und Heck sorgen Crash-Elemente aus Aluminium für einen kostengünstigeren Abbau der Aufprallenergie, was beim allergrößten Teil der zu erwartenden Unfälle vollkommen ausreicht.
Die Kunststoff-Außenhaut des BMW i3 ist außerdem darauf ausgelegt, bei typischen Park-Remplern und dergleichen keine bleibenden Schäden davonzutragen. In den meisten Fällen soll der Besitzer so gar nicht mitbekommen, dass ein anderer Verkehrsteilnehmer unvorsichtig war. Sollte ein Plastik-Panel dennoch beschädigt sein, kann es kostengünstig und schnell ersetzt werden.
Auch wenn die Carbon-Fahrgastzelle des BMW i3 beschädigt wurde, handelt es sich nicht zwingend um einen wirtschaftlichen Totalschaden. Einzelne Elemente können herausgetrennt und durch neue Carbon-Ersatzteile ersetzt werden. Hier profitiert der i3 von der Tatsache, dass Beschädigungen an Carbon nur sehr lokal auftreten und ein Aufprall an einer Stelle keine Verformungen an anderer Stelle nach sich zieht – anders als bei Stahl oder Aluminium, wo sich die Karosserie bei schweren Unfällen komplett verzieht und sich nicht mehr zu einem vernünftigen Preis reparieren lässt.
(Fotos: EricvanLieshout.nl)