Seit kurzem gibt es mit dem Rolls-Royce Wraith ein für die mondänen Verhältnisse der britischen Luxusmarke ungewöhnlich sportlich positioniertes Coupé, das vor allem jene zahlungskräftigen Kunden ansprechen soll, die trotz allem Luxus auch noch Freude am Fahren empfinden wollen. Im Vergleich mit der Phantom-Baureihe ist schon die kleinere Limousine Ghost recht dynamisch geraten, um stärker als “Driver’s Car” wahrgenommen zu werden.
Wenn aber höchstens das Allerbeste gut genug ist, ist selbst ein Wraith auf BMW 7er-Basis möglicherweise nicht gut genug – schließlich gibt es bei Rolls-Royce ein noch höher positioniertes und folglich auch noch preisintensiveres Phantom Coupé.
Und wenn man derzeit irgendwo auf der Welt weiß, wieviel Raum selbst ein 7er, Wraith oder Ghost noch nach oben haben, dann ist es wohl in bestimmten Gegenden des Mittleren Ostens. Mohammed EL-Arishy, seines Zeichens Rolls-Royce-Manager in Dubai, hatte beim Besuch des Stammsitzes in Goodwood jedenfalls eine interessante Idee: Wieso sollte man den maximalen Luxus eines Phantom Coupé nicht mit der bewegten Motorsport-Historie des Ortes kombinieren?
Mit der Hilfe des Individual-Programms Rolls-Royce Bespoke wurde die Idee des Arabers unter die Lupe genommen und für gut befunden, herausgekommen ist nach monatelanger Arbeit das Einzelstück Rolls-Royce Bespoke Chicane Phantom Coupé. Wie im Motorsport spielt im Innenraum leichtes Carbon eine wichtige Rolle, die klassischen Dekorleisten aus erlesenen Hölzern müssen dem Hightech-Material weichen.
Neben dem Großteil der Karosserie sind auch die Felgen in Gunmetal Metallic lackiert, dazu kommen Akzente in mattem Schwarz. Die Coachline trägt ebenso wie die Sitze das auf der ganzen Welt als Motorsport-Symbol bekannte Design der Chequered Flag und unterstreicht so den Wunsch nach Sportlichkeit. Technisch bleibt das Unikat allerdings unverändert: Das Fahrwerk ist auch weiterhin deutlich mehr auf komfortable Langstrecke als auf harte Zeitenjagd abgestimmt, der V12 bleibt stets dezent im Hintergrund – ganz so sportlich muss es an Bord eines 5,61 Meter langen Coupés dann schließlich doch nicht sein, oder?